Polarwirbel zeigt den Wintertrend für Deutschland | Weather.com
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Kommt der Winter noch? Polarwirbel und Wettermuster zeigen eindeutigen Trend

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Der Winter könnte dieses Jahr ein Reinfall werden. Dafür ist nicht zuletzt der Polarwirbel verantwortlich.

Gründe für einen milden Winter

  • 2024 zählt bereits jetzt zu den wärmsten Jahren der Messgeschichte
  • 2025 wird voraussichtlich ebenfalls warm starten
  • Der Polarwirbel bleibt erstmal stabil

Der Trend für den Winter ist damit schon klar: Schnee wird die Ausnahme bleiben, zugefrorene Seen findet man nur in den Bergen und Frost wird es wohl nur in den Nächten geben.

Polarwirbel beeinflusst unseren Winter

Der Polarwirbel, einer der wesentlichen Unruhefaktoren im Winter, bleibt dieses Jahr voraussichtlich still. Der Polarwirbel dreht seine Runden eigentlich in der Stratosphäre über dem Nordpol. Da im Polarwinter die Sonnenstrahlung fehlt, kommt es auch nicht zum Aufbau von Ozon und damit wird die Tropopause schwächer und der Polarwirbel kann die unter ihm liegenden Luftmassen und Winde beeinflussen.

Dreht er sich ungestört, kann er die Westwinde über dem Atlantik stärken. Wird er aber gestört, dann können arktische Luftmassen ausbrechen und heftige Wintereinbrüche sind die Folge.

In diesem Winter bleibt der Polarwirbel aber ausgesprochen stark. Die Wahrscheinlichkeit, dass es zu einer großen Störung kommt, liegt nur bei 30 Prozent und ist damit deutlich unterdurchschnittlich. Anders gesagt: Auf den Polarwirbel sollte mal nicht setzen, wenn man sich einen Wintereinbruch wünscht.

Mögliche Winterszenarien

Trotz der allgemeinen Tendenz zu mildem Wetter sind kurzzeitige Wintereinbrüche aber nicht ganz ausgeschlossen:

  1. Vb-Tiefs können bei Temperaturen um 0 Grad starke Schneefälle bringen
  2. Markante Gegenstromlagen können Schneemengen von bis zu einem halben Meter bringen

So war es auch im Dezember 2023, als ein Vb-Tief Robin den Süden Bayerns einschneite. Denn bei Temperaturen um 0 Grad schneit es am stärksten.

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Solche Ereignisse sind jedoch eher die Ausnahmen und höchstens mal einzelne Winterwochen inmitten eines ansonsten herbstlichen Winters.

Wettermuster hält bis April

Die Temperaturverteilung vom Spätherbst bis in den Frühling ist schon bemerkenswert stabil.

Im Nordosten Europas fällt die Erwärmung stark aus. Beginnend in Deutschland über Osteuropa und Skandinavien werden im Schnitt 1 bis 2,5 Grad höhere Temperaturen erwartet als im Durchschnitt der Jahre 1993 bis 2016.

Temperaturabweichung in Europa

  • Nordosten Europas: 1 bis 2,5 Grad über dem Durchschnitt
  • Westeuropa: nur eine leichte Abweichung von -0,2 bis 0,5 Grad
  • Östliches Mittelmeer: Moderate Erwärmung mit 0,5 bis 1 Grad

Das bedeutet für uns einen Wechsel von Hoch- und Tiefdruckgebieten. Besonders der Hochdruck kann dann auch mal kaltes Wetter bringen. Aber das vorhergesagte Wettermuster bringt immer wieder Tiefdruckgebiete vom Atlantik, die den Hochdruck auch zurückdrängen können.

Neue Prognosen Anfang Dezember

Das klingt jetzt alles ein wenig pessimistisch. Aber Klimaprognosen gehören zu den eher volatilen Vorhersagen. Das bedeutet: Es kann sich noch was ändern. Anfang Dezember kommen die neuen Monatsprognosen heraus, die dann bis Mai reichen werden. Und vielleicht ergibt sich für den Winter ab Januar doch noch ein anderes Bild.

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