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Bis 40 Grad und Trockenheit! Europa droht in der neuen Woche Extrem-Hitze
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Wetter-News

Bis 40 Grad und Trockenheit! Europa droht in der neuen Woche Extrem-Hitze

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Europa hat gerade den heißeste Juni seit Beginn der Aufzeichnungen erlebt und schon bahnt sich eine neue Hitzewelle an. Schuld daran ist unter anderem die extreme Trockenheit, die derzeit vorherrscht.

Wettervorhersage-Modelle zeigen, dass der Sommer auf dem europäischen Kontinent nochmal voll aufdreht. Starker Hochdruck könnte vielerorts zu einer tagelangen Hitzewelle mit Temperaturen von 35 bis 40 Grad führen.

Keine Rekorde im Juli absehbar

Bereits am Wochenende geht es heiß los: Von Spanien aus breitet sich die Hitze dann bis Anfang der Woche nordostwärts nach Frankreich aus. Im Laufe der Woche schwappt die Welle dann nach West- und Mitteleuropa. Sogar in London können Ende der kommenden Woche Temperaturen von über 30 Grad erreicht werden.

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Trotz Hitzewelle wird der Juli, anders als der Juni, keine Temperaturrekorde aufstellen Der Grund: Im Juli sind die erwarteten Werte ohnehin höher, da die Phase zwischen Ende Juli und Anfang August in Europa sowieso die erwartungsgemäß heißeste ist.

Wird es noch heißer als vorhergesagt?

Doch auch wenn die erwartete Hitzewelle sich lediglich als normales Hochsommer-Wetter einreiht, eines ist sicher: Die bereits vorherrschende Trockenheit wird sie noch verschärfen. Unklar ist hingegen noch, wo genau es am heißesten wird und wie lange sich die hohen Temperaturen halten.

Aufgrund der Trockenheit des Bodens könnten die Werte tatsächlich sogar noch höher steigen als die Modelle es bisher vorhersagen. Da es dem Boden noch wegen der Rekorddürre aus dem Jahr 2018 noch an Wasser mangelt, wird die Sonnenenergie nicht darauf verwendet, Flüssigkeit zum Verdunsten zu bringen. Stattdessen erhitzen die Sonnenstrahlen den trockenen Boden noch weiter. Das kann einen Einfluss auf die Messwerte nehmen, den Modelle im Vorhinein oft nicht absehen können.

Wochenlang kein Regen in Paris

Am schlimmsten ist die Trockenheit derzeit in Westfrankreich. In Paris hat es bereits seit dem 21. Juni nicht mehr geregnet. Damit ist 2019 für die französische Hauptstadt der bisher trockenste Sommer seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1873. Das berichtete Meteo-France in einem Tweet.

Die zweittrockenste Sommer-Phase, die Paris seit Aufzeichnungsbeginn erlebt hat, war im vergangenen Jahr vom 21. Juni bis 15. Juli gewesen. Eine Vorhersage zeigt: Es ist gut möglich, dass Paris in diesem Jahr über 30 Tage am Stück keinen Regen sehen wird. Lediglich am Samstag besteht in der französischen Hauptstadt eine kleine Chance auf Gewitter.

Einschränkungen bei Wassernutzung

Die Politik hat angesichts der Wetterlage Konsequenzen gezogen. In beinahe zwei Dritteln der 96 französischen Wasser-Bezirke gelten Einschränkungen. Das sagte der Umweltminister am Dienstag laut „Wall Street Journal“.

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Die Facebook-Seite „Severe Weather Europe“ berichtete am 16. Juli von mehreren Bränden im Bezirk Pyrénées-Orientales (66). Ein mit dem Post veröffentlichtes Video der örtlichen Wetter-Behörde zeigte eines von fünf Löschflugzeugen beim Wasser nachladen.

Klimawandel schuld an Extrem-Hitze

Die bevorstehende Hitzewelle wird die Waldbrandgefahr in Teilen Europas erhöhen. Vor allem in Frankreich und auf der Iberischen Halbinsel. In den betroffenen Gebieten ist man darauf vorbereitet: „Wir glauben, dass das erst der Start des Phänomens war und nicht der Peak“, sagte ein Verantwortlicher der französischen Forstbehörde Cedric Fitch laut phys.org.

Doch was steckt hinter der Rekordhitze, die wir zum Beispiel im Juni erlebt haben und die zur Trockenheit und höherer Waldbrandgefahr beigetragen hat? Wissenschaftler des World Weather Attribution Projects sind zu dem Ergebnis gekommen, dass der Klimawandel eine große Rolle spielt. Ihren Erkenntnissen zufolge erhöhten durch Menschen verursachte Treibhausgase die Chance für das Auftreten der Extrem-Temperaturen mindestens um ein Fünffaches, wenn nicht gar noch deutlich mehr.

Studie nimmt Frankreich-Hitze ins Visier

Die Studie wurde bereits am 2. Juli veröffentlicht. Der Ansatz der Forscher ist es, die Auswirkung des Klimawandels an gegenwärtigen Wetterereignissen zeitnah nach deren Auftreten zu analysieren und die Ergebnisse schnell zu veröffentlichen. Weil sich die Menschen noch gut an die Extrem-Wetter-Ereignisse erinnern, versprechen sich die Wissenschaftler vom Aufzeigen der Klimawandel-Auswirkung einen verstärkten Wachrüttel-Effekt.

Weil die meisten der Wetterexperten, die für das Projekt arbeiten, während der Juni-Hitzewelle in Toulouse bei einer Konferenz waren, fokussiert sich die Analyse auf Frankreich - und Toulouse im Speziellen.

Juni-Hitze Folge des Klimawandels

Für diese nahmen die Wissenschaftler die Durchschnittstemperatur von jeweils drei Tagen während der Hitzewelle unter die Lupe. Der Grund: Die Mittelwerte sind für Studien aussagekräftiger, unter anderem, weil sie die Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit besser abbilden als wenn ein einzelner Hitze-Tag betrachtet wird.

Das Ergebnis der Analyse spricht eine eindeutige Sprache: So muss mit einer Juni-Hitzewelle wie der vergangenen demnach angesichts der aktuellen Klimalage etwa alle 30 Jahre gerechnet werden. Schockierend: Vor der Industrialisierung wäre eine derartige Juni-Hitze wohl nur alle paar hundert Jahre aufgetreten.

Die verschiedenen Wetter-Modelle, die das Team der Analyse zugrunde legte, bewerteten das Juni-Hitzewelle-Risiko teilweise weniger extrem. Eines war laut der Autoren jedoch in allen verwendeten Modellen ohne Zweifel klar: In allen Modellen und Analysen bestand kein Zweifel daran, dass der Mensch das steigende Hitzewelle-Risiko stark beeinflusst.

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