Stephen Hawkings letzte Theorie veröffentlicht: "Das Universum ist nicht unendlich" | The Weather Channel

Stephen Hawkings letzte Theorie veröffentlicht: "Das Universum ist nicht unendlich"

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Die ewige Inflation, die besagt, dass das Universum sich unendlich ausweitet, stimmt nicht ganz. Das schlussfolgerte Hawking in seiner letzten Arbeit.

 

Vor seinem Tod hat Stephen Hawking die Resultate seiner letzten wissenschaftlichen Arbeit veröffentlicht - einer mathematischen Studie, die beschreibt, wie man die Existenz vieler Universen beweisen kann.

Hawking verfasste die Arbeit mit dem belgischen Wissenschaftler Thomas Hertog von der Katholischen Universität Löwen. Darin legen die Wissenschaftler nahe, dass das Universum weit weniger komplex ist, als aktuelle Theorien über ein Multiversum vermuten lassen. Die Studie wurde unter dem Titel „A smooth exit from eternal inflation?“ am 2. Mai in der Fachzeitschrift „Journal of High Energy Physics“ veröffentlicht.

Paralleluniversen: Was ist die „Inflation“?

Die Arbeit der beiden Theoretiker beruht auf dem Konzept der sogenannten Inflation. Damit bezeichnen Kosmologen das Phänomen, dass sich unser Universum wenige Sekundenbruchteile nach dem Urknall extrem schnell ausgedehnt haben muss.

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Nach einer unter Kosmologen weit verbreiteten Ansicht sollte die Inflation ewig anhalten und nur in einigen „Blasen“ des Universums zum Stehen kommen. Nur diese Blasen wären dann bewohnbar. Auch unsere Region des Universums, wäre dann eine Blase von vielen, durch Bereiche ewiger Inflation für immer getrennt von anderen derartigen Blasen.

Universum relativ gleichmäßig

Doch Hawking und Hertog zweifelten an der Theorie einer ewigen Inflation. „Wir sagen voraus, dass unser Universum auf den größten Skalen relativ gleichmäßig und global endlich ist“, sagte Hawking auf einer Konferenz an der University of Cambridge vergangenen Juli. 

Auf Grundlage der Stringtheorie, einem physikalischen Modell, legen Hawking und Hertog in der neuen Veröffentlichung dar, dass das Universum eine Grenze hat.

Gravitationswellen sollen Theorie bestätigen

Die Theorie von mehreren Universen wird also nicht widerlegt, aber auf einen endlichen und kleineren Bereich beschränkt. Somit konnten die Wissenschaftler Hawking und Hertog, zuverlässigere Vorhersagen über die Struktur des Universums ableiten, die nun getestet werden sollen.

Hertog will künftig nach Gravitationswellen suchen, die durch die kosmische Inflation entstanden sein könnten und so die Multiversum-Theorie testen. Dies soll mithilfe zukünftiger Gravitationswellendetektoren oder Beobachtungen der Kosmischen Hintergrundstrahlung, dem sogenannten Urknall-Echo, geschehen. Experimente wie das europäische Weltraumobservatorium Lisa könnten dies ermöglichen. Durch eine direkte Messung von Gravitationswellen ließe sich die Struktur unserer Galaxie weiter erforschen.

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