Stopp während Countdown: Nasa verschiebt spektakuläre Mission zur Sonne | The Weather Channel

Stopp während Countdown: Nasa verschiebt spektakuläre Mission zur Sonne

This image made available by NASA shows an artist's rendering of the Parker Solar Probe approaching the Sun. It's designed to take solar punishment like never before, thanks to its revolutionary heat shield that’s capable of withstanding 2,500 degrees Fahrenheit (1,370 degrees Celsius). (Steve Gribben/Johns Hopkins APL/NASA via AP)
Das Bild des Künstlers Steve Gribben illustriert die "Parker Solar Sonde" auf dem Weg in die Sonnenatmosphäre.
(Steve Gribben/Johns Hopkins APL/NASA via AP)

 

Die US-Raumfahrtbehörde Nasa hat den Start ihrer spektakulärsten Sonnen-Mission verschoben. Die Raumfahrtbehörde will am Sonntagmorgen (Ortszeit) einen neuen Anlauf unternehmen, die weltweit ersten Sonde, die durch die Sonnenatmosphäre fliegen soll, auf den Weg zu bringen.

Stopp während Countdown

Der Stopp sei angeordnet worden, weil eine Unregelmäßigkeit während der letzten Minuten des Countdowns beobachtet worden sei, teilte die Nasa am Samstag via Twitter mit. Am Samstag war das Zeitfenster für den Start abgelaufen.

Venus soll Sonde helfen

Die „Parker Solar Probe“ sollte ursprünglich zwischen 9.33 und 10.38 Uhr (MESZ) starten - an Bord einer „Delta IV Heavy“-Rakete vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida. Mit Hilfe der Schwerkraft des Planeten Venus soll sie Richtung Sonne fliegen, von der die Erde durchschnittlich rund 150 Millionen Kilometer entfernt ist.

Extreme Hitze und Strahlung

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Geschützt von einem fast zwölf Zentimeter dicken Karbonpanzer werde die „Parker Solar Probe“ mehr Hitze und Strahlung aushalten müssen, als je ein Flugkörper zuvor, berichtete die Nasa. Die Sonde sei etwa so groß wie ein Kleinwagen. Sie soll sich dem Stern unseres Sonnensystems bis auf rund 6,2 Millionen Kilometer nähern und dabei fast 1377 Grad Celsius aushalten.

Mit 700.000 Stundenkilometern unterwegs

„Parker“ werde die Sonne in großen elliptischen Bahnen umkreisen und am geringsten Abstand schließlich eine Geschwindigkeit von 700.000 Kilometer pro Stunde erreichen. Damit würde sie von Hamburg nach Berlin gut eine Sekunde benötigen.

„Parker“ soll äußere Hülle der Sonnenatmosphäre durchfliegen

Die Sonde wird das erste menschengemachte Objekt sein, das die äußere Hülle der Sonnenatmosphäre, die Korona, durchfliegt. In diesem Strahlenkranz der Sonne herrschen Temperaturen von mehreren Millionen Grad Celsius.

Daten sollen Wettervorhersagen künftig genauer machen

Die Nasa-Forscher versprechen sich von der bis 2025 angesetzten Mission Erkenntnisse darüber, warum die Korona um ein Vielfaches heißer ist als die Oberfläche der Sonne und somit auch über die Funktionsweise von Sternen. Die gesammelten Daten könnten zudem künftige Wettervorhersagen genauer machen.

Auch Esa plant Sonnen-Mission

Auf die Sonnen-Expedition der Nasa soll 2020 eine europäische folgen: Dann ist der Start des „Solar Orbiter“ der europäischen Raumfahrtagentur Esa geplant. Die Missionen wurden unabhängig voneinander entwickelt.

Helios 1 und 2 waren Vorreiter

Die Nasa-Sonde ist nicht die erste, die die Sonne aus der Nähe untersuchen wird. Bereits in den 1970er-Jahren starteten die deutsch-amerikanischen Sonden Helios 1 und Helios 2, die jedoch mit rund 45 Millionen Kilometern einen gebührenden Abstand zum Hitzeball hielten.

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