Historische Mission: Nasa-Sonde zur Sonne gestartet | Weather.com

Historische Mission: Nasa-Sonde zur Sonne gestartet

dpatopbilder - 12.08.2018, USA, Cape Canaveral: Eine Delta-IV-Trägerrakete mit der «Parker Solar Probe» an Bord startet im Kennedy Space Center. Mit einen Tag Verspätung hat die US-Raumfahrtbehörde Nasa erstmals eine Sonde gestartet, die in die Sonnenatmosphäre hineinfliegen soll. Foto: John Raoux/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ 
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Eine Delta-IV-Trägerrakete mit der Parker Solar Probe an Bord startet im Kennedy Space Center.
(John Raoux/AP/dpa)

 

Mit einen Tag Verspätung hat die US-Raumfahrbehörde Nasa erstmals eine Sonde gestartet, die in die Sonnenatmosphäre hineinfliegen soll.

Die „Parker Solar Probe“ hob am Sonntag an Bord einer „Delta IV Heavy“-Rakete vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida ab, wie die Nasa mitteilte. Der zunächst für Samstag geplante Start war nach Nasa-Angaben gestoppt worden, weil eine Unregelmäßigkeit während der letzten Minuten des Countdowns beobachtet worden sei.

Extreme Hitze und Strahlung

Mit Hilfe der Schwerkraft der Venus soll die Sonde Richtung Sonne fliegen und ihr im November erstmals nahe kommen. Geschützt von einem fast zwölf Zentimeter dicken Karbonpanzer werde die „Parker Solar Probe“ mehr Hitze und Strahlung aushalten müssen, als je ein Flugkörper zuvor, berichtete die Nasa. Die Sonde sei etwa so groß wie ein Kleinwagen. Sie soll sich dem Stern unseres Sonnensystems bis auf rund 6,2 Millionen Kilometer nähern und dabei fast 1377 Grad Celsius aushalten.

Mit 700.000 Stundenkilometern unterwegs

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„Parker“ werde die Sonne in großen elliptischen Bahnen umkreisen und am geringsten Abstand schließlich eine Geschwindigkeit von 700.000 Kilometer pro Stunde erreichen. Damit würde sie von Hamburg nach Berlin gut eine Sekunde benötigen.

„Parker“ soll äußere Hülle der Sonnenatmosphäre durchfliegen

Die Sonde wird das erste menschengemachte Objekt sein, das die äußere Hülle der Sonnenatmosphäre, die Korona, durchfliegt. In diesem Strahlenkranz der Sonne herrschen Temperaturen von mehreren Millionen Grad Celsius.

Daten sollen Wettervorhersagen künftig genauer machen

Die Nasa-Forscher versprechen sich von der bis 2025 angesetzten Mission Erkenntnisse darüber, warum die Korona um ein Vielfaches heißer ist als die Oberfläche der Sonne und somit auch über die Funktionsweise von Sternen. Die gesammelten Daten könnten zudem künftige Wettervorhersagen genauer machen.

Auch Esa plant Sonnen-Mission

Auf die Sonnen-Expedition der Nasa soll 2020 eine europäische folgen: Dann ist der Start des „Solar Orbiter“ der europäischen Raumfahrtagentur Esa geplant. Die Missionen wurden unabhängig voneinander entwickelt.

Helios 1 und 2 waren Vorreiter

Die Nasa-Sonde ist nicht die erste, die die Sonne aus der Nähe untersuchen wird. Bereits in den 1970er-Jahren starteten die deutsch-amerikanischen Sonden Helios 1 und Helios 2, die jedoch mit rund 45 Millionen Kilometern einen gebührenden Abstand zum Hitzeball hielten.

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