Galileo-Ausfall: Europäisches Navigationssystem ist offline

Galileo-Ausfall: Europäisches Navigationssystem ist offline

ARCHIV - 18.04.2019, ---, Weltraum: HANDOUT - ILLUSTRATION - Diese undatierte Illustration der europ‰ischen Raumfahrtbehˆrde ESA zeigt die k¸nstlerische Darstellung eines Galileo-Full-Operational-Capacity-Satelliten (FOC). Das europ‰ische Satelliten-Navigationssystem Galileo ist am Wochenende wegen einer Stˆrung teilweise ausgefallen. Foto: Pierre Carril/ESA/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit der aktuellen Berichterstattung und nur mit vollst‰ndiger Nennung des vorstehenden Credits +++ dpa-Bildfunk +++
Europas teures Prestigeprojekt ist offenbar störanfällig: Fast alle Galileo-Satelliten sind seit Tagen ausgefallen.
(Pierre Carril/ESA/dpa)

Das europäische Satelliten-Navigationssystem Galileo ist seit Freitag wegen einer Störung teilweise ausgefallen. Der Such- und Rettungsdienst, mit dem Menschen in Notlagen aufgespürt werden können, funktioniere aber noch, teilte die zuständige EU-Agentur GSA auf ihrer Webseite mit. Gestört seien Einrichtungen am Boden. Experten arbeiteten daran, den Fehler zu beheben.

Galileo soll Unabhängigkeit von GPS bringen

Mit dem milliardenschweren Prestigeprojekt Galileo will Europa unabhängig vom amerikanischen GPS werden. Erste Galileo-Dienste sind seit Dezember 2016 verfügbar. Schon jetzt sind Positionsbestimmungen rund um den Globus möglich. Das System soll letztlich mit 30 Satelliten Navigationsdienste anbieten.

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Derzeit befinden sich 26 Galileo-Satelliten in der Umlaufbahn, 4 weitere sollen Ende 2020 ins All geschossen werden. Das Kontrollzentrum steht in Oberpfaffenhofen, Betreiber aber ist die europäische Satellitennavigationsbehörde GSA in Prag.

Kosten für Galileo explodieren

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Galileo war mit großer Verzögerung und viel höheren Kosten als geplant an den Start gegangen. Ursprünglich sollte Galileo bereits 2008 in den Vollbetrieb gehen. 1999 plante die EU 2,2 bis 2,9 Milliarden Euro für den Aufbau des Systems ein. Der derzeitige Kostenrahmen: Im EU-Budget bis 2020 sind 7,2 Milliarden für den Aufbau plus 3 weitere Milliarden für den Betrieb vorgesehen.

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