Satelliten steuern aufeinander zu: Droht kosmische Kollision heute Nacht?
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Satelliten steuern aufeinander zu: Droht kosmische Kollision heute Nacht?

Der Nasa-Satellit IRAS fliegt tot durch den Orbit.
(Nasa)

Der Weltraumschrott wird langsam zum Problem: Im Orbit der Erde könnte es heute Nacht zu einer Kollision zweier Satelliten kommen. Dabei handelt es sich um ein Nasa-Weltraumteleskop und einen Militärsatelliten. Im Moment gehen Experten davon aus, dass die beiden Objekte sehr knapp aneinander vorbeifliegen werden. Demnach sollen sie in nur 18 bis 87 Meter Entfernung aneinander vorbeisteuern, doch es besteht keine Möglichkeit einzugreifen. Das berichtet das Wissensmagazin „scinexx“.

Zum jetzigen Zeitpunkt kreisen bereits zahlreiche „tote“ Satelliten um unsere Erde – Flugkörper, die schon längst ausgedient haben. Auch aktive Satelliten sind deshalb des Öfteren gezwungen Ausweichmanöver zu fliegen. Berechnungen der US-amerikanische Firma „LeoLabs“ zufolge, die sich auf Weltraumschrottüberwachung spezialisiert hat, wird sich die Fast-Kollision um etwa 00:39 Uhr zutragen. Erste Kalkulationen hatten sogar nur einen Abstand von 15 bis 30 Meter ergeben.

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Gefährliche Situation

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Der Flugkörper der Nasa mit dem Namen „IRAS“ (Infrared Astronomical Satellite) war das erste Infrarot-Weltraumteleskop überhaupt und ist etwa eine Tonne schwer. Nach seinem Start 1983 blieb es jedoch nur ein Jahr in Betrieb und treibt seitdem funktionslos umher. Der zweite Satellit gehörte der US-Airforce. Der Testsatellit namens GGSE-4 wiegt etwa 85 Kilogramm und stammt bereits aus dem Jahr 1967.

Wie „scinexx“ berichtet, wären die Folgen bei einer Kollision erheblich. Denn die Satelliten rasen mit einer relativen Geschwindigkeit von 14,7 Kilometern pro Sekunde aufeinander zu. GGSE-4 würde dabei vermutlich vollkommen zerstört. Tausende neue Schrottteile würden erzeugt, die einen weiteren „Trümmergürtel“ um die Erde bildeten, erklärte ein Sprecher von „Leolabs“ gegenüber dem Magazin „LiveScience“. „Diese neuen Trümmerwolken wären eine Gefahr für alle Satelliten auf ähnlicher Höhe und für jedes Raumfahrzeug, das durch diese Zone hindurchfliegen muss.“

Erhöhte Gefahr für weitere Kollisionen

Das Weltraumteleskop der Nasa hingegen würde die Kollision vermutlich überstehen, aber Schätzungen zufolge trotzdem einige Schäden davontragen. Auch hier würden neue Schrottteile entstehen, die das Risiko für weitere Kollisionen nur erhöhen. Das Geschehen unterstreiche die Notwendigkeit, ausgediente Satelliten zeitnah aus dem Orbit zu entfernen, schreibt die Firma in einem Post auf Twitter.

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