SpaceX-Mission bringt Astronauten ins All – und mysteriösen Blob | The Weather Channel
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SpaceX-Mission bringt Astronauten ins All – und mysteriösen Blob

A SpaceX Falcon 9 rocket with the Crew Dragon space capsule lifts off from pad 39A at the Kennedy Space Center on Friday, April, 23, 2021 in Cape Canaveral, Fla. (AP Photo/Brynn Anderson)
Eine SpaceX-Falcon-9-Trägerrakete bringt den "Crew Dragon" vom Kennedy Space Center in Cape Canaveral ins All.
(AP Photo/Brynn Anderson)

Drei Männer und eine Frau sind mit einem „Crew Dragon“ des privaten Raumfahrtunternehmens SpaceX zur Internationalen Raumstation ISS aufgebrochen.

Die vier Astronauten seien am Freitagmorgen (Ortszeit) mit Hilfe einer Falcon-9-Trägerrakete vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida aus gestartet, teilten SpaceX und die US-Raumfahrtbehörde Nasa mit. Wegen ungünstiger Wettervorhersagen war der ursprünglich für Donnerstag geplante Start auf Freitag verschoben worden. Am Samstag werden die vier Astronauten an der ISS erwartet.

Erstmals Esa-Astronaut an Bord von „Crew Dragon“

Die „Crew-2“ setzt sich aus den beiden US-Astronauten Shane Kimbrough und Megan McArthur sowie ihrem japanischen Kollegen Akihiko Hoshide und dem Franzosen Thomas Pesquet zusammen.

Pesquet ist der erste Astronaut der europäischen Weltraumorganisation Esa, der an Bord eines „Crew Dragon“ zur ISS fliegt. Zudem führt er mehrere Exemplare eines gehirnlosen Einzellers, des sogenannten Blob, mit sich, um sein Verhalten in Schwerelosigkeit zu erforschen, wie die Nachrichtenagentur AFP berichtet.

Mysteriöser Einzeller mit außergewöhnlichen Fähigkeiten

Beim „Blob“, der eigentlich Physarum polycephalum oder vielköpfiger Schleim heißt, handelt es sich um einen gehirnlosen Einzeller, der noch viele Rätsel aufgibt: So lernt er aus Erfahrungen, obwohl er kein zentrales Nervensystem besitzt. So beobachteten Forscher, wie er den Weg über eine schmale Brücke hin zu Nahrung wählte, nachdem der gewohnte Weg versperrt worden war.

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Der gelbe glibberige Einzeller kann seine DNA reproduzieren und sich selbst teilen, bisweilen hat er mehrere Zellkerne. Er besitzt weder Augen und Mund, noch einen Magen oder Gliedmaßen, dafür aber mehrere Hundert Geschlechter. Pro Minute bewegt er sich bis zu einem Zentimeter - durch Ausstülpungen. Sein Wachstum ist rasant: An einem Tag kann er die doppelte Größe erlangen.

Unzerstörbarer Blob

Dabei scheint er unzerstörbar zu sein: Er heilt sich selbst binnen Minuten, wenn er entzweigeschnitten wird, zudem kann er sich in einen Ruhezustand versetzen und austrocknen, um Gefahrensituationen überstehen. Bevorzugt lebt er in verrottendem Laub oder Baumstümpfen, wo er Bakterien und Pilzsporen zu sich nimmt.

Sein Spitzname Blob entstammt dem Horrorfilm "Blob - Schrecken ohne Namen" aus dem Jahr 1958, in dem ein außerirdisches Wesen die Erde heimsucht und Menschen verschlingt.

Nun also soll sein Verhalten auf der ISS getestet werden. Dort warten die US-Astronauten Michael Hopkins, Victor Glover und Shannon Walker sowie ihr japanischer Kollege Soichi Noguchi auf ihre Ablösung, um Ende April zur Erde zurückzukehren.

„Crew-1“ beendete neunjährige Pause von US-Starts

Die „Crew-1“ war die erste, die regulär mit dem „Crew Dragon“ zur ISS flog, nachdem ein bemannter Test im vergangenen Frühjahr erfolgreich verlaufen war. Der Test war nach fast neunjähriger Pause das erste Mal, dass Astronauten wieder von amerikanischem Boden aus in den Orbit starteten - und überhaupt das erste Mal, dass sie von einem privaten Raumfahrtunternehmen befördert wurden. SpaceX hatte zuvor nur Fracht zur ISS transportiert.

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