Seit zwei Wochen im All: So geht Astronaut Maurer mit den Tücken der Schwerelosigkeit um | The Weather Channel
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Seit zwei Wochen im All: So geht Astronaut Maurer mit den Tücken der Schwerelosigkeit um

HANDOUT - 25.11.2021, ---: Der deutsche Astronaut Matthias Maurer (M) feiert Thanksgiving mit seinen Kollegen auf der ISS. Maurer verˆffentlichte diese Bilder mit der Bildunterschrift: ´Eines der besten Dinge an der internationalen Zusammenarbeit? Das Teilen internationaler Feste und Kulturen. Ich bin dankbar f¸r alle meine Crew-Kollegen hier oben auf der Internationalen Raumstation und f¸r alle, die unsere Mission von der Erde aus unterst¸tzenª. Foto: NASA/ESA/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung und nur mit vollst‰ndiger Nennung des vorstehenden Credits +++ dpa-Bildfunk +++
Fliegende Löffel und Astronauten-Leckereien: Der deutsche Astronaut Matthias Maurer (M) feiert Thanksgiving mit seinen Kollegen auf der ISS.
(NASA/ESA/dpa)

Der deutsche Astronaut Matthias Maurer hat sich auch zwei Wochen nach seiner Ankunft auf der Internationalen Raumstation ISS noch nicht so ganz an die Schwerelosigkeit gewöhnt.

Die Tücken der Schwerelosigkeit

"Als Anfänger passiert es mir leider noch zu oft, dass ich Taschen zu weit öffne und dann der komplette Inhalt schlagartig in alle Richtungen raus schwebt. In diesen Momenten wünsche ich mir, ich hätte so viele Arme wie ein Tintenfisch", schreibt der Saarländer in einem am Freitag veröffentlichten Brief für "Bild". Nach all den Jahren des Wartens und der intensiven Vorbereitung fühle er sich aber jetzt sehr glücklich und befreit.

"Wo der Kopf ist, ist oben"

Aber gleichzeitig stehe er auch unter einem Leistungsdruck, "denn ich bin ja nicht zum Spaß hier und die vielen Experimente müssen sorgfältig erledigt werden." Das sei in Schwerelosigkeit leider nicht ganz so einfach. Allerdings sei das Schweben in der Schwerelosigkeit erstaunlicherweise sofort vom Gehirn akzeptiert worden. Gehen sei out. "Wo der Kopf ist, ist oben. Die Füße weisen immer zum Boden. Auch, wenn alle anderen auf dem Kopf stehen und das Gleiche behaupten."

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Der Esa-Astronaut Maurer war vor zwei Wochen gemeinsam mit seinen drei Nasa-Kollegen an der ISS angekommen. Der 51-jährige Saarländer ist der zwölfte Deutsche im All, der vierte auf der ISS - und der erste, der in einem "Crew Dragon" dorthin geflogen ist. Auf der ISS soll er in rund 400 Kilometern Höhe etwa sechs Monate lang zahlreiche Experimente durchführen und wohl auch einen Außeneinsatz absolvieren. Zuletzt war 2018 mit Alexander Gerst ein deutscher Astronaut der Europäischen Weltraumagentur an Bord der ISS gewesen.

Wer abnehmen will, muss nur in den Weltraum fliegen

Maurer schrieb weiter, der Weltraum sei ein optimaler Ort zum Abnehmen. Es sei nicht leicht, genügend Kalorien in sich "hineinzustopfen". "In der Schwerelosigkeit ist das Sättigungsgefühl viel stärker. Vielleicht, weil das Essen im Magen schwebt?" Dazu müsse er auch jeden Tag zwei Stunden Sport machen, um Knochen- und Muskelschwund vorzubeugen.

Zahnpasta schäumt mehr im All

Er schlafe hervorragend und hänge schwerelos diagonal in seiner Kabine. Kopfkissen brauche man nicht. "Meinen Schlafsack habe ich mit einem einzigen Karabinerhaken an einer Gummischnur festgemacht, sodass ich nicht komplett wegdrifte." Außerdem benötige man im All viel weniger Zahnpaste, da sie hier viel mehr schäume.

Eindrücke, die unter die Haut gehen

Er wünsche sich, jeder Mensch könnte diesen Anblick von der Erde mit eigenen Augen sehen. "Dass es auf der Erde Leben gibt, spürt man bei diesem energiegeladenen, leuchtenden Blau förmlich, auch wenn man es mit den Augen nicht direkt erkennen kann. Und dass dieser Luftflaum zwischen Oberfläche und Vakuum das Einzige ist, was das Leben auf dem Planeten garantiert, lässt einen kalt erschaudern."

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