Forscher untersuchen "organisches Material" an Marsmeteorit und kommen zu neuer These | The Weather Channel
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Forscher untersuchen "organisches Material" an Marsmeteorit und kommen zu neuer These

Der Meteorit mit der Kennung ALH84001 liegt in einer Kammer im Johnson Space Center in Houston Credit: AP Photo/David J. Phillip
Der Meteorit mit der Kennung ALH84001 liegt in einer Kammer im Johnson Space Center in Houston
(AP Photo/David J. Phillip)

Ein vor Jahrzehnten in der Antarktis entdeckter Meteorit vom Mars hat wohl keine Hinweise auf Leben von dort auf die Erde gebracht. Der auf dem Meteoriten Allan Hills 84001 entdeckte Kohlenstoff sei eine Folge von Wasser, wahrscheinlich von Salzwasser, das über lange Zeit über den Stein geflossen sei, erklärte der Astrobiologe Andrew Steele in einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht des Journals "Science".

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Das Grundwasser, dass durch die Risse in den Stein gedrungen sei, habe die winzigen Kohlenstoffklümpchen geformt, schrieb Steele. So etwas sei auch auf der Erde möglich. Sein Ansatz könne auch erklären, wieso es in der Marsatmosphäre Methan gibt.

Forscher nennen Steeles Interpretation enttäuschend

Der zwei Kilogramm schwere Meteorit Allan Hills 84001 ist vier Milliarden Jahre und stammt aus der Frühzeit des Mars, als es dort noch viel Wasser gab. Er wurde beim Einschlag eines anderen Meteoriten aus dem Mars herausgesprengt und war Millionen Jahre im All unterwegs, bevor er auf der Erde einschlug. 1984 wurde er in der Antarktis entdeckt. Zwölf Jahre später untersuchte ihn ein Forscherteam der US-Raumfahrtbehörde Nasa und erklärte, es habe organische Verbindungen in dem Gestein entdeckt, die offenbar von lebenden Kreaturen hinterlassen worden seien.

Ein Bild zeigt den Planet Mars. Credit: Mohammed bin Rashid Space Center/UAE Space Agency, via AP
Ein Bild zeigt den Planet Mars.
(Mohammed bin Rashid Space Center/UAE Space Agency, via AP)

Schon damals regte sich Widerspruch, den Steele und sein Team jetzt bestätigten. Die Forscher Kathie Thomas-Keprta und Simon Clemett, die an der Untersuchung 1996 beteiligt waren, nannten Steeles Interpretation enttäuschend. Diese sei nicht neu und werde nicht durch Forschungen gestützt, schrieben sie. Es handle sich um eine unbegründete Spekulation, die nicht dazu beitrage, das Rätsel um den Ursprung organischer Materie in dem Meteoriten zu lösen.

Roboter sammelt Bodenproben

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Steele dagegen schrieb, die 1996 aufgestellte Hypothese, dass der Meteorit die Existenz von Leben auf dem Mars beweise, sei seinerzeit eine vernünftige Interpretation gewesen. Er und seine Mitarbeiter aus den USA, Deutschland und Großbritannien hätten es nicht darauf angelegt, diese Hypothese zu widerlegen. Ihre Forschungsergebnisse seien vielmehr eine sehr aufregende Entdeckung über den Mars und sehr wichtig, um zu verstehen, wie das Leben auf der Erde entstanden ist. Außerdem könnten sie bei der Suche nach Leben auf dem Mars und anderen Himmelskörpern helfen. Ob es auf dem Mars mikrobiologisches Leben gegeben hat oder immer noch gibt, könne man nur klären, indem man Bodenproben von dort auf die Erde hole und untersuche.

Dies wird derzeit mit dem US-Marsrover "Perseverance" versucht, der vor knapp einem Jahr in einem Marsgebiet gelandet ist, wo es früher einen See und ein Flussdelta gab. Der Rover soll mehr als 40 Bodenproben nehmen und in Behältern verstauen. Diese sollen dann Anfang der 30er Jahre von einer Mars-Expedition der europäischen Raumfahrtorganisation ESA eingesammelt und zur Erde abtransportiert werden.

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