Warum Crews bei Raumfahrtmissionen ausschließlich weiblich sein sollten | Weather.com
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Warum Crews bei Raumfahrtmissionen ausschließlich weiblich sein sollten

A female commercial space traveler looking at the earth through the window inside of the spaceship.
Eine Frau blickt von einem Raumschiff auf die Erde.
(GettyImages)

Eine kürzlich erschienene Studie in der Fachzeitschrift „Nature“ weist eindeutig darauf hin, dass Frauen energiesparendere Astronauten sind.

Astronautinnen verbrauchen weniger Ressourcen

Der Mensch ist vom Weltall fasziniert, möchte es um jeden Preis erobern: Zum ersten Mal in 50 Jahren wird die US-Raumfahrtbehörde Nasa wieder zum Mond reisen und Elon Musk träumt bereits davon, auf den Mars zu fliegen. Klare Anweisungen für die Crewzusammensetzung lieferte ihnen kürzlich eine neue Studie: Die Besatzung sollte bestenfalls nur aus Frauen bestehen.

Zumindest wenn bei der Mission auf Energie- und Ressourcenverbrauch geachtet werden soll. Bei der Untersuchung, die in „Nature“ veröffentlicht wurde, führten die Forscher zahlreiche Berechnungen durch. Am Ende schien es eindeutig: Eine durchschnittliche Astronautin verbraucht deutlich weniger lebenswichtige, teure Ressourcen als ein durchschnittlicher Astronaut.

Energieaufwand wird um 30 Prozent vermindert

Die Wissenschaftler um Erstautor Jonathan P. R. Scott konzentrierten sich insbesondere auf Sauerstoffverbrauch, Gesamtenergieaufwand, Kohlendioxid- und Wärmeproduktion sowie Wasserbedarf. Aufgrund der üblicherweise kleineren und leichteren Statur von Astronautinnen sind diese rein physiologisch besser geeignet für einen „Langstrecken-Flug“ – also beispielsweise für eine mehrmonatige Reise zum Mars.

Der Untersuchung zufolge sollte eine vierköpfige Crew, die nur aus Frauen besteht, durchschnittlich 30 Prozent weniger Energieaufwand, 60 Prozent weniger Sauerstoff und 17 Prozent weniger Wasser verbrauchen. Außerdem würden sie ebenfalls 60 Prozent weniger Kohlenstoff produzieren.

Schon 1959 war die Idee vorhanden

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Doch Scott und sein Team waren tatsächlich nicht die ersten, die sich über dieses Thema Gedanken machten. Schon im Jahr 1959 wurde das „Lovelace Woman in Space Program“ gegründet. Denn Dr. W. Randolph Lovelace II war sich sicher, dass es aus einem Ingenieursstandpunkt viel effizienter wäre, Frauen in den Weltraum zu schicken.

Doch es kam, wie es kommen musste: Die damals fehlende Gleichberechtigung machte diesem Plan einen Strich durch die Rechnung, und das Programm wurde letztendlich abgebrochen. Im Jahr 1963 – zwei Jahre nach dem ersten Mann – flog Valentina Tereschkowa als erste Frau in den Weltraum.

Nur 10 Prozent der Astronauten sind weiblich

Auch heute ist der Unterschied noch traurige Wahrheit: Während bis zum September 2021 der Statistikwebsite „Statista“ zufolge mehr als 500 Männer im Weltall waren, wagten nur rund 65 Frauen dieses Abenteuer. Die neue Studie von Scott und seinen Kollegen könnte nun SpaceX & Co ermuntern, mehr Astronautinnen auf Raumfahrtmissionen zu schicken. Könnte die erste Person auf dem Mars eine Frau sein?

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