Russische Mondsonde "Luna 25" auf dem Mond zerschellt | Weather.com

Russische Mondsonde "Luna 25" auf dem Mond zerschellt

11.08.2023, Russland, Wostotschny: Auf diesem von der Staatlichen Raumfahrtbehörde Roskosmos via AP zur Verfügung gestellten Videostandbild hebt die Sojus-2.1b-Rakete mit der automatischen Mondlandestation Luna-25 von einer Startrampe im Kosmodrom Wostotschny ab. Russlands erste Mondmission seit fast 50 Jahren ist gescheitert.
(-/Roscosmos State Space Corporation/AP/dpa )

Die erste russische Mondexpedition seit Mitte der 70er Jahre ist gescheitert. Das unbemannte Raumschiff "Luna 25" sei auf den Mond geprallt, nachdem es in eine unkontrollierte Umlaufbahn geraten sei, teilte die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos am Sonntag mit.

D​ie Sonde existiert nicht mehr

Die Sonde existiere nicht mehr. Bereits am Samstag hatte Roskosmos von einer "außergewöhnlichen Situation" an Bord von "Luna 25" berichtet, die geplante Manöver unmöglich mache.

"Luna 25" war die erste russische Mondexpedition seit eine sowjetische Sonde 1976 Bodenproben zur Erde zurückbracht hatte. Die Landeeinheit sollte am Montag am Südpol des Mondes aufsetzen.

Dieser ist für Wissenschaftler besonders interessant, weil er ständig im Schatten liegt und es dort deshalb möglicherweise gefrorenes Wasser gibt.

B​isher haben nur drei Länder erfolgreiche Mondlandungen absolviert

Bisher haben nur drei Länder erfolgreiche Mondlandungen absolviert: die damalige Sowjetunion, die USA und China.

"Luna 25" war am 11. August vom russischen Raumfahrtzentrum Wostotschny gestartet und sollte noch vor dem indischen Raumfahrzeug "Chandrayaan-3" auf dem Mond ankommen, das am 14. Juli gestartet war.

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Noch am Samstag gingen erste Ergebnisse von "Luna 25" ein. Roskosmos veröffentlichte Bilder des Zeeman-Kraters, der einen Durchmesser von 190 Kilometern hat und acht Kilometer tief ist.

Weitere Daten über die Beschaffenheit des Mondbodens sollten noch analysiert werden. Die Sonde habe den Einschlag eines Mikrometeoriten registriert, teilte Roskosmos mit.

Ein p​olitischer Wettbewerb

Der russische Weltraumexperte Witali Egorow sagte, bei "Luna 25" gehe es weniger um die wissenschaftliche Erforschung des Mondes. "Ziel ist ein politischer Wettbewerb zwischen zwei Supermächten - China und den USA - und einer Reihe von weiteren Ländern, die auch den Titel Weltraum-Supermacht tragen wollen", sagte er.

Für Roskosmos gehe es hauptsächlich darum, einfach auf dem Mond zu landen - "um verlorenes sowjetisches Fachwissen wiederzuerlangen und zu lernen, wie man diese Aufgabe in einer neuen Ära erfüllen kann".

Roskosmos erklärte zu der Expedition, man wolle zeigen, dass Russland in der Lage sei, eine Nutzlast auf den Mond zu bringen und sicherstellen, dass es einen garantierten Zugang zur Mondoberfläche habe.

Die nach der Invasion in die Ukraine gegen Russland verhängten Sanktionen erschweren dem Land den Zugang zu westlicher Technologie.

Ursprünglich sollte "Luna-25" einen kleinen Mond-Rover an Bord haben, der wurde Beobachtern zufolge aber aus Gewichtsgründen gestrichen. "Ausländische Elektronik ist leichter, inländische Elektronik ist schwerer", sagte Egorow.

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