Im April sehen wir einen Meteor-Schauer und den kleinsten Vollmond des Jahres | Weather.com
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Im April sehen wir einen Meteor-Schauer und den kleinsten Vollmond des Jahres

Die Wintersternbilder verschwinden, und das Frühlingsdreieck erscheint am Himmel. In der zweiten Monatshälfte flammt der Sternschnuppenschwarm der Lyriden auf.

Verschiedene Flugobjekte sind rund um die Milchstraße während des Lyriden-Meteorschauers am Nachthimmel über Fehmarn zu sehen. Foto: Daniel Reinhardt/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Verschiedene Flugobjekte sind rund um die Milchstraße während des Lyriden-Meteorschauers am Nachthimmel über Fehmarn zu sehen.
(Daniel Reinhardt/dpa)

Monatelang hat die hellstrahlende Venus als Abendstern am Westhimmel die Blicke vieler Menschen auf sich gezogen. Inzwischen hat sie sich zurückgezogen und ist morgens vor Sonnenaufgang zu sehen. Sie spielt nun ihre Rolle als Morgenstern.

Am 27. April strahlt Venus in maximalem Glanz am Osthimmel. Am Monatsanfang geht der Morgenstern kurz vor sechs Uhr auf, Ende April kurz nach halb fünf Uhr. Jupiter beherrscht mit seinem Glanz nach wie vor den Abendhimmel. Der Riesenplanet wandert rechtläufig durch den Ostteil des Sternbildes Stier.

Ebenfalls am Abendhimmel vertreten ist Mars. Der Nachbarplanet wandert durch die Zwillinge und wechselt Mitte April in den Krebs. Dabei steuert er auf den Sternhaufen Krippe oder lateinisch Praesepe zu, den er Ende April fast erreicht. Die Marshelligkeit nimmt deutlich weiter ab, denn die Erde entfernt sich immer mehr vom roten Planeten. Vom Morgenhimmel beginnt Mars sich allmählich zurückzuziehen.

Kleinster Vollmond des Jahres 2025

Saturn wurde im März von der Sonne überholt und stand mit ihr am Taghimmel. Noch kann er sich am Morgenhimmel nicht durchsetzen. Im Teleskop kann man den Ringplaneten schon sehen. Allerdings wird man den Ring vermissen. Denn man blickt auf die unbeleuchtete Seite des Ringes, während die Sonne noch die Nordseite bescheint. Merkur lässt sich von unseren Breiten aus in diesem Monat nicht beobachten. In den Mittelmeerländern, in den Tropen und von der Südhalbkugel der Erde aus zeigt sich der sonnennächste Planet jedoch kurz am Morgenhimmel um den 21. April.

Vollmond wird am 13. April um 2:22 Uhr im Sternbild Jungfrau erreicht. Nur drei Stunden später kommt der Mond mit einer Distanz von 406.295 Kilometern in Erdferne. Dies führt zum kleinsten Vollmond des Jahres 2025.

Neumond tritt am 27. April um 21:31 Uhr ein. Fast zeitgleich, nur drei Stunden früher, kommt der Mond mit einer Entfernung von 357.118 Kilometern in Erdnähe. Dies begünstigt Springfluten und erhöhte Spannungen in der Erdkruste, die tektonische Beben auslösen können.

Der Himmelswagen hilft, den Polarstern zu finden

Nach Umstellung der Uhren auf die Sommerzeit tritt die Dunkelheit nun spät ein. Nach Ende der Dämmerung zeigt der Sternenhimmel eindeutig frühlingshaften Charakter. Die Wintersternbilder haben das Feld geräumt. Orion geht gerade im Westen unter. Sirius ist bereits von der Himmelsbühne abgetreten. Weit im Westen erinnert noch Prokyon im Kleinen Hund an vergangene Wintertage. Ebenfalls im Westen sind noch die Zwillinge zu sehen. Im Nordwesten leuchtet die helle, gelbliche Kapella, Hauptstern im Sternbild Fuhrmann.

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Hoch über unseren Köpfen steht der Himmelswagen. Das Sternbild hilft, den Polarstern zu finden. Die fünfmalige Verlängerung der Strecke zwischen den hinteren beiden Kastensternen trifft auf Polaris, der die Nordrichtung andeutet.

Der Löwe wandert gerade durch den Himmelsmeridian, auch als Mittagslinie bekannt. Denn im Meridian erreicht die Sonne täglich ihren Höchststand im Süden. Das große Sternentrapez, das den Rumpf des Löwen andeutet, ist leicht zu erkennen. An der Nordwestecke des Löwentrapezes sitzt ein kleineres Sternentrapez, das den mähnenbehangenen Kopf dieses königlichen Tieres markiert.

Regulus, Spica und Arktur bilden das Frühlingsdreieck

Der Löwe ist Mitglied im illustren Kreis des Zodiacus. Er gehört also zu jenen dreizehn Sternbildern, durch die Sonne, Mond und Planeten hindurchlaufen. Die Sonne wandert vom 10. August bis 16. September durch den Löwen. Der hellste Stern im Löwen heißt Regulus, die lateinische Bezeichnung für «Kleiner König».

Auf den Löwen folgt die Jungfrau im Tierkreis. Sie nimmt den Platz im Südosten ein. Ihr hellster Stern heißt Spica, zu Deutsch: die Kornähre. Sie ist ein Symbol für die Fruchtbarkeit der Jungfrau. Spica ist wie Regulus ebenfalls ein heißer, blau-weißer Stern. Doch mit 250 Lichtjahren Entfernung ist sie mehr als dreimal so weit weg wie Regulus.

Ein intensiv orange-roter, hellstrahlender Stern fällt hoch im Südosten auf. Es ist Arktur im Sternbild Bootes, dem Rinderhirten. Der Name bedeutet Bärenhüter. Im täglichen Himmelsumschwung folgt Arktur permanent dem Großen Bären - also jenem Sternbild, zu dem der Große Wagen zählt. Er treibt gewissermaßen den Bären um den Polarstern herum. Bootes ist der Rinderhirt. Die alten Römer sahen in den sieben Sternen des Großen Wagens sieben Dreschochsen, die vom Bootes im Kreis um Polaris als Göpel herumgetrieben werden.

Die drei Sterne Regulus im Löwen, Spica in der Jungfrau und Arktur im Bootes bilden den Schwerpunkt des Frühlingssternenhimmels, weshalb man auch vom Frühlingsdreieck spricht.

Tage werden um etwa eine Stunde und 45 Minuten länger

Vom 16. bis 24. sind die Sternschnuppen der Lyriden zu erwarten. Sie scheinen dem Sternbild Leier zu entströmen. Zum Höhepunkt in der Nacht vom 22. auf 23. flammen rund zwanzig Meteore pro Stunde auf. Die Lyriden-Meteore werden von Auflösungsprodukten des Kometen Thatcher C/1861 G1 hervorgerufen. Beste Beobachtungszeit sind die beiden Stunden nach Mitternacht.

Die Sonne erklimmt immer höhere Bereiche des Tierkreises. Am 18. verlässt sie das Sternbild Fische und wechselt abends gegen 22 Uhr in das Sternbild Widder. Einen Tag später tritt sie zwei Stunden vor Mitternacht in das Tierkreiszeichen Stier. Die Mittagshöhe der Sonne nimmt im Laufe des Aprils um gut zehn Grad zu, die Tage werden in 50 Grad Nord um eine Stunde und 44 Minuten länger.

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