Erster Allflug für zwei deutsche Weltraumtouristen | Weather.com
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Erstmals fliegt eine Rollstuhlfahrerin als Touristin ins All

Zwei Deutsche fliegen mit Blue Origin ins All. Die junge Ingenieurin Michaela Benthaus setzt ein Zeichen für Inklusion.

Dieses von Blue Origin zur Verfügung gestellte Foto zeigt Michaela Benthaus, eine deutsche Ingenieurin, die die erste Rollstuhlfahrerin im Weltraum werden will, in einer Kapselattrappe am 15. Dezember 2025 auf dem Raketenstartgelände von Blue Origin in Van Horn, Texas. Erstmals wollen am Donnerstag zwei Deutsche mit einer Rakete von Amazon-Gründer Bezos einen Kurztrip ins All unternehmen. Foto: Uncredited/Blue Origin/AP/dpa
Dieses von Blue Origin zur Verfügung gestellte Foto zeigt Michaela Benthaus, eine deutsche Ingenieurin, die die erste Rollstuhlfahrerin im Weltraum werden will, in einer Kapselattrappe am 15. Dezember 2025 auf dem Raketenstartgelände von Blue Origin in Van Horn, Texas. Erstmals wollen am Donnerstag zwei Deutsche mit einer Rakete von Amazon-Gründer Bezos einen Kurztrip ins All unternehmen.
(Uncredited/Blue Origin/AP/dpa )

Was ist das Besondere an diesem Allflug?

Allflug mit zwei Deutschen, darunter eine Rollstuhlfahrerin: Erstmals nehmen zwei deutsche Touristen an einem kommerziellen Flug ins All teil – darunter Michaela Benthaus, die erste querschnittgelähmte Person, die mit einer Rakete ins Weltall fliegt. Die Ingenieurin sitzt im Rollstuhl und will mit ihrer Teilnahme ein Zeichen für Inklusion setzen. Der rund zehnminütige Flug führt die sechs Passagiere auf etwa 100 Kilometer Höhe mit einer kurzen Phase der Schwerelosigkeit.

Wer sind die deutschen Teilnehmer?

An Bord der „New Shepard“-Rakete sind neben vier US-Amerikanern auch zwei Deutsche: Michaela Benthaus und Hans Königsmann. Benthaus arbeitet als Ingenieurin bei der europäischen Raumfahrtagentur ESA. Nach einem Mountainbike-Unfall ist sie querschnittgelähmt. Sie erfüllt sich mit dem Allflug einen Kindheitstraum. Der zweite deutsche Passagier, Hans Königsmann, war bis 2021 leitender Ingenieur beim Raumfahrtunternehmen SpaceX und will nun selbst erleben, wie sich ein Raketenstart anfühlt.

Was motiviert Michaela Benthaus zu diesem Schritt?

Die 33-jährige Benthaus war schon als Kind begeistert vom Weltraum – vor allem durch „Star Wars“. Seit ihrem Unfall trägt sie ein kleines Nilpferd-Stofftier als Glücksbringer bei sich – dieses reist nun mit ihr ins All. Mit dem Flug will sie zeigen, dass Menschen mit Behinderung nicht ausgeschlossen werden dürfen – weder aus der Gesellschaft noch aus der Raumfahrt.

Wie läuft der Allflug ab?

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Die Rakete startet automatisiert in der texanischen Wüste nahe Van Horn. Während des etwa zehnminütigen Flugs erleben die Passagiere für kurze Zeit Schwerelosigkeit und einen Blick auf die Erdkrümmung. Danach kehrt die Raumkapsel per Fallschirm zur Erde zurück. Der Allflug ist rein touristisch und hat keinen wissenschaftlichen Zweck.

Was macht diesen Allflug so besonders?

Zum ersten Mal fliegt eine Rollstuhlfahrerin in den Weltraum. Das ist nicht nur ein technischer Meilenstein, sondern auch ein starkes gesellschaftliches Signal. Der Allflug steht für Mut, Fortschritt und Inklusion.

Wie steht die Öffentlichkeit zu solchen Allflügen?

Allflüge mit touristischem Fokus sind umstritten. Kritiker verweisen auf den hohen Ressourcenverbrauch und den geringen Nutzen für die Forschung. Außerdem sei es fragwürdig, dass nur Reiche sich solche Flüge leisten können. Auch Blue Origin – das Raumfahrtunternehmen von Amazon-Gründer Jeff Bezos – nennt keine offiziellen Ticketpreise.

Welche prominenten Passagiere flogen bereits mit?

Blue Origin hat seit 2021 etwa 80 Personen ins All gebracht – darunter Katy Perry, William Shatner und Bezos selbst. Die Reisen gelten als Prestigeerlebnis für Reiche. Dennoch bietet der heutige Flug durch die Teilnahme von Benthaus eine neue, inklusive Perspektive.

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