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Eiseskälte wegen Erwärmung: Deswegen bringt uns ein schwacher Polarwirbel Extremwinter | Weather.com
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Klima

Eiseskälte wegen Erwärmung: Deswegen bringt uns ein schwacher Polarwirbel Extremwinter

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Die Kenntnisse über den Zusammenhang von Polarwirbel und extremen Kältewellen können dabei helfen, Wintereinbrüche in der Zukunft deutlich früher vorherzusagen
(Nasa Visualization Studio)

 

Dass unser Wetter immer extrem wird, können wir an Rekorden sehen, die jedes Jahr höher ausfallen. Vom trockensten Sommer bis zum kältesten Winter. Schuld daran ist wohl vor allem die globale Erwärmung.  Eine Studie hat nun den Zusammenhang der Erderwärmung und extrem kalten Wintern genauer untersucht.

Die Studie des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) wurde in dem Fachmagazin „npj Climate and Atmospheric Science“ veröffentlicht.

Strengere Kälte bei gleichzeitiger globaler Erwärmung wird durch großflächige Klimaprozesse ermöglicht. Die winterlichen Wetterextreme betreffen sowohl Europa als auch die USA. Erst im Januar starben bei einer extremen Kältewelle an der US-Ostküste über 20 Menschen. Sogar in Florida fiel Schnee.

Polarwirbel als Auslöser von Extremwintern 

Der Treiber für dieses winterliche Extremwetter ist, so die Vermutung, der Polarwirbel. Der Polarwirbel ist ein Starkwindband, das in der Stratosphäre, einer höheren Atmosphärenschicht, in etwa 30 km Höhe herrscht. Dort ziehen kräftige Winde von West nach Ost großflächig um den Nordpol herum. Wenn der stratosphärische Polarwirbel stark ist, gibt er den darunter liegenden Westwinden Stabilität. Schwächt sich der Polarwirbel ab, werden die Westwinde in der unteren Atmosphäre schwächer. Diese Westwinde bilden normalerweise eine Art Barriere zwischen der milden Luft im Süden und der eisigen Luft im Norden. Bleiben diese Westwinde aus, kann arktische Polarluft nach Süden ausbrechen.

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Um diesen Zusammenhang genauer zu untersuchen, analysierten die Forscher stratosphärische Daten der Polarregion aus den Jahren 1979 bis 2017 und setzten diese mit den Wettermustern der einzelnen Jahre in Verbindung.

„Es ist sehr wichtig zu verstehen, wie der Klimawandel solche kalten Winterwetterextreme beeinflussen könnte“, erklärt einer der Studienautoren Dim Coumou des PIK in einer Pressemitteilung. „Die globale Erwärmung stellt ein klares Risiko dar, da sie das Potenzial hat, die Zirkulationsmuster zu stören, die unser Wetter beeinflussen.“

Planetare Wellen mischen mit

Normalerweise bewegen sich planetare Wellen, die Hoch- und Tiefdruckgebiete steuern, horizontal unter dem Polarwirbel hinweg. Im Winter bewegen sich diese planetaren Wellen auch vertikal auf- und abwärts und treffen so auf den Polarwirbel in der Stratosphäre. Der Polarwirbel könne die planetaren Wellen entweder absorbieren und dadurch Kältewellen in Europa und Russland verursachen, oder sie reflektieren und eisige Temperaturen über die USA und Kanada bringen, so Marlene Kretschmer des PIK.

Die Kenntnisse über den Zusammenhang von Polarwirbel und extremen Kältewellen können dabei helfen, Wintereinbrüche in der Zukunft deutlich früher vorherzusagen.

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