Ungewöhnliches Naturphänomen: Alge färbt Schnee in der Antarktis blutrot
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Ungewöhnliches Naturphänomen: Alge färbt Schnee in der Antarktis blutrot


HANDOUT - 24.02.2020, Antarktis, Galindez-Insel: Der Schnee um die ukrainische Forschungsstation "Akademik Wernadski" ist blutrot gef‰rbt. Die Rekordtemperaturen von bis zu 20 Grad plus haben ein verst‰rktes Wachstum der auch im Schnee vorkommenden Algen Chlamydomonas nivalis verursacht. Rote Zellen dieser bei extremen Minusgraden ¸berlebenden mikroskopischen Algen sind f¸r die F‰rbung verantwortlich. Den Wissenschaftlern zufolge ziehe das Algenwachstum auch eine schnellere Schneeschmelze nach sich. Foto: --/Ministerium f¸r Bildung und Wissenschaft der Ukraine/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit der aktuellen Berichterstattung und nur mit vollst‰ndiger Nennung des vorstehenden Credits +++ dpa-Bildfunk +++
Der Schnee auf der Galindez-Insel in der Antarktis um die ukrainische Forschungsstation "Akademik Wernadski" ist blutrot gefärbt.
(Ministerium für Bildung und Wissenschaft der Ukraine/dpa  )

In der Antarktis gibt es seit Wochen ein ungewöhnliches Naturphänomen: Der Schnee um eine ukrainische Forschungsstation ist blutrot gefärbt. Grund dafür sei eine auf Schnee wachsende Alge, teilte das Wissenschaftsministerium in Kiew mit. Der Klimawandel trage dazu bei, dass sich die mikroskopisch kleinen Algen mit dem Namen Chlamydomonas nivalis schnell vermehren könnten.

Schneeschmelze durch rötliche Oberfläche beschleunigt

Nach Auffassung der Forscher wird damit auch die Schneeschmelze beschleunigt, da die rötliche Oberfläche mehr Sonnenlicht absorbiere als weißer Schnee, der das Licht stärker reflektiert. Vor kurzem wurden in der Antarktis mancherorts Temperaturen um 20 Grad Celsius gemessen.

Alge gibt es auch in den Alpen und in der Arktis

Die Alge kommt auf der Welt vor, wo dauerhaft Winter ist - neben der Antarktis auch in der Arktis und in Teilen der Alpen. Experten vom Geoforschungszentrum in Potsdam schrieben 2016 in einer Studie, dass der Einfluss von Schneealgen auf die Gletscherschmelze bisher unterschätzt worden sei. Dieser Effekt müsse in künftigen Klimamodellen berücksichtigt werden.

Viele Fragen in Wissenschaft noch offen

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«Dass Algen einen signifikanten Einfluss darauf haben, ist schwer vorstellbar», sagte Thomas Leya vom Potsdamer Fraunhofer für Zelltherapie und Immunologie, der die Algen erforscht. Bislang sei das nicht umfassend untersucht. Die Forschung wisse auch zu wenig darüber, wie die mikroskopische Alge es schaffe, «solche Massen an Zellen hervorzubringen, die es für das Phänomen des roten Schnees benötigt».

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