UN: Weltweiter Temperaturanstieg um mehr als 1,5 Grad droht schon in nächsten Jahren | Weather.com

UN: Weltweiter Temperaturanstieg um mehr als 1,5 Grad droht schon in nächsten Jahren

Die globale Durchschnittstemperatur schnellt trotz aller Bemühungen weiter in die Höhe - in den kommenden fünf Jahren könnte sie erstmals das vorindustrielle Niveau um mehr als 1,5 Grad übersteigen.
(dpa)

Die globale Durchschnittstemperatur könnte bereits in den nächsten fünf Jahren erstmals das vorindustrielle Niveau um mehr als 1,5 Grad übersteigen. Dies teilte am Donnerstag die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) mit.

Experte: "Ziele des Pariser Klimapakets stellen enorme Herausforderungen dar"

Deren Direktor Petteri Taalas bezeichnete die Studie als Beleg für "die enormen Herausforderungen", die Staaten für eine Erfüllung der im Pariser Klimapakt von 2015 festgelegten Ziele zu bewältigen hätten. Danach soll der Temperaturanstieg in diesem Jahrhundert unter zwei Grad gehalten werden - angepeilt wird aber idealerweise eine Begrenzung auf 1,5 Grad.

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Derzeit gebe es eine 20-prozentige Wahrscheinlichkeit, dass in mindestens einem der Jahre im Zeitraum von 2020 und 2024 der 1,5-Wert erreicht werde, meldete die WMO. Erwartet würden für diese Periode jährliche Durchschnittstemperaturen, die zwischen 0,91 und 1,59 Grad über den vorindustriellen Niveaus liegen könnten. Damit ist die Phase von 1850 bis 1900 gemeint.

Treibhausgasemissionen als Motor der rasch steigenden Durchschnittstemperaturen

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Schon jetzt sind die Durchschnittstemperaturen wegen vom Menschen verursachter Treibhausgasemissionen weltweit um mindestens ein Grad höher als im vorindustriellen Zeitalter, wie Forscher vorgerechnet haben.

Folgen der Corona-Pandemie noch nicht eingerechnet

Die Vorhersage findet sich in einem jährlichen Klimaausblick, der unter Federführung des britischen Wetterdienstes Met Office erstellt wurde. Unberücksichtigt blieben bei den Modellrechnungen die Folgen der Corona-Pandemie, die für einen Rückgang der erderwärmenden Treibhausgasemissionen sorgen dürfte.

WMO-Chef Taalas warnte indes davor, den industriellen und wirtschaftlichen Einbruch als Ersatz für ein nachhaltiges und abgestimmtes Vorgehen gegen den Klimawandel zu betrachten. Da sich Kohlendioxid sehr lange in der Atmosphäre halte, sei nicht davon auszugehen, dass der Rückgang bei den Emissionen zu einer Reduzierung der CO2-Konzentrationen führen werde, die den globalen Temperaturanstieg antrieben, mahnte er.

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