Heftige Dürre in der Türkei: Istanbul geht das Wasser aus | The Weather Channel

Heftige Dürre in der Türkei: Istanbul geht das Wasser aus

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Die heißen Sommer und trockenen Winter der vergangenen Jahre haben schwerwiegende Folgen für viele Regionen der Welt. Besonders Teile der Türkei leiden unter der extremen Trockenheit und der damit verbundenen Dürre. Die zahlreichen Stauseen rund um Istanbul haben Anfang Januar die niedrigsten Wasserstände seit 15 Jahren erreicht.

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2020 das trockenste Jahr in den vergangenen fünf Jahren

Schon im Jahr 2019 erlebte die Türkei in den Sommer- und Herbstmonaten kaum Niederschlag, woraufhin die Wasserstände in den Reservoirs sanken. 2020 war nicht besser: Es war das trockenste Jahr in den vergangenen fünf Jahren und verzeichnete in der zweiten Jahreshälfte auffallend wenig Regen. Von Oktober bis Dezember war der Niederschlag landesweit 48 Prozent niedriger als der Durchschnitt der Jahre 1981 bis 2010.

Die Grundwasserspeicherung ab dem 11. Januar 2021 in der Türkei.
(NASA Earth Observatory images by Lauren Dauphin)

Die Satellitenaufnahmen der Nasa zeigen auf dem ersten Bild die Grundwasserspeicherung ab dem 11. Januar 2021 und auf dem zweiten Bild die Bodenfeuchtigkeit der Wurzelzone für die Landwirtschaft. Die Farben kennzeichnen die Menge des Grundwassers in Prozentangaben im Vergleich zu langfristigen Aufzeichnungen. Blau bedeutet mehr Wasser als üblich, rot und orange weniger. Es ist sofort zu erkennen, dass weite Teile der Türkei rot markiert sind.

Die Bodenfeuchtigkeit der Wurzelzone in der Türkei.
(NASA Earth Observatory images by Lauren Dauphin)

Menge an Grundwasser und Bodenfeuchtigkeit sehr gering

Die niedrige Menge des Grundwassers könnte problematisch werden, da sie wichtig für die Bewässerung von Nutzpflanzen ist und als Trinkwasser für die Menschen dient. Zudem versorgt das Grundwasser die ausgetrockneten Bäche bei Hitzeperioden. Das Grundwasser braucht jedoch Monate, um sich von einer Dürre zu erholen, da es langsam und stetig durch Oberflächenfeuchtigkeit aufgefüllt werden muss.

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Auch die Bodenfeuchtigkeit in der oberen Wurzelzone ist nicht außer Acht zu lassen, da sie für die Landwirtschaft eine wichtige Rolle spielt. Denn sie stellt das natürlich verfügbare Wasser für den Anbau von Nutzpflanzen dar. In der Region um Konya, die siebtgrößte Stadt des Landes, erfuhren die Landwirte von Juli bis Dezember 2020 etwa 38 Prozent weniger Niederschlag als in der gleichen Zeit im Jahr 2019. Daraufhin hat sich in den vergangenen sechs Monaten die Getreideernte drastisch reduziert.

Erhebliche Wasserknappheit steht bevor

Falls diese trockenen Bedingungen weiter anhalten und keine effektiven Gegenmaßnahmen helfen, könnten die Wasservorräte in Istanbul in wenigen Monaten erschöpft sein, erklärt die Nasa. Auch Mansur Yavaş, Bürgermeister von Ankara, warnt, dass ein anhaltender Regenmangel bis zum Sommer zu einer erheblichen Wasserknappheit führen könnte. Mit dem Stand vom 13. Januar 2021 lagen die Speicherstände von mindestens sieben Reservoirs rund um Istanbul bei knapp unter 25 Prozent.

Doch es gibt einen kleinen Hoffnungsschimmer: Die Wetterprognosen sagen für die zweite Januarhälfte 2021 mehr Regen voraus. Jedoch ist ein längerer, anhaltender Regen nötig, um den Wasserstand auf ein ausreichendes Niveau anzuheben, so die Nasa.

Quelle: Earth Observatory Nasa

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