Klimawandel: Das große Baumsterben in den Parks von Schloss Sanssouci | Weather.com
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Klimawandel: Das große Baumsterben in den Parks von Schloss Sanssouci

Ruinenberg, a hill in the Bornstedt borough of Potsdam. aerial photography of artificial ruins of water tank.
Ein Bild des Ruinenbergs aus besseren Zeiten.
(GettyImages)

Dürreperioden und Wetterextreme machen den Parks der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg zunehmend zu schaffen. "Historische Gärten sind im Gegensatz zu anderen Kunstwerken besonders umweltabhängig", sagte Michael Rohde, Gartendirektor der Stiftung.

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Von preußischen Gartenkünstlern in der Vergangenheit extra platzierte Pflanzen - als Sichtachsen konzipiert, um Landschaften zu gestalten, oder als Hingucker in den Arealen - brauchen immer mehr Hilfe.

90 alte Rotbuchen müssen gefällt werden

Am Ruinenberg müssen beispielsweise fast 90 abgestorbene Rotbuchen gefällt werden. Sie hatten die drei vergangenen trockenen Sommer nicht überstanden. Einige Bereiche wurden abgesperrt und sind aus Sicherheitsgründen nicht für Spaziergänger zugänglich. Jetzt muss entschieden werden, welche Bäume als Ersatz gepflanzt werden.

26.03.2021, Brandenburg, Potsdam: Ein Schild "Betreten verboten. Akute Astbruchgefahr." hängt auf dem Ruinenberg vor einem abgesperrten Waldgebiet. In den extremen Dürrejahren 2018 bis 2020 trockneten besonders auf der sandigen Kuppe des Berges teilweise die Baumkronen ein und so starben alte Bäume ab. Um die Regeneration des Baumbestandes zu erreichen, werden seit vergangenem Jahr auf eingezäunten Flächen unterschiedliche Verfahren zur Stabilisierung des Gehölzbestandes erprobt. (zu dpa: "Klimawandel bringt historische Parkanlage von Potsdam-Sanssouci in Bedrängnis") Foto: Soeren Stache/dpa-Zentralbild/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Abgesperrtes Waldgebiet auf dem Ruinenberg, auf dessen sandiger Kuppe besonders viele alte Bäume sterben.
( Soeren Stache/dpa-Zentralbild/dpa )

Eigene Gehölze sind genetisch angepasster als angekaufte

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Seit einigen Jahren laufe ein Forschungsprojekt zu Maßnahmen der Klimaanpassung historischer Gärten, sagte Rohde. Dabei gehe es unter anderem um das gezielte Wässern für Nachpflanzungen, damit historische Ensembles erhalten bleiben oder Niederschläge zurückgehalten werden. Zudem scheinen Gehölze aus eigener Aussaat oder Parkbeständen genetisch angepasster für Verjüngungen und widerstandsfähiger als angekaufte Pflanzen, so die Erfahrungen.

Schädlinge wie Mehltau, Miniermotten und Pilze

Auch Schädlinge machten den Pflanzen zu schaffen. Mehltau, Miniermotten und Pilze schädigten alte Kastanien, Linden und Eschen. In den Beeten machen sich Unkräuter wie Ackerschachtelhalm und Giersch wegen des Klimawandels breit. "Auch Zuwanderungen wie die Australische Wollschildlaus oder die Citrus-Mottenschildlaus werden entdeckt", sagte Rohde. Zudem habe sich die Vegetationsperiode verlängert, die Pflanzen und Gehölze benötigten dadurch mehr Wasser.

Unterstützung vom Bundesforschungsministerium

Die Deutschen Schlösserverwaltungen nutzen für die Probleme ein breites Netz, sagte der Gartendirektor. Ende vergangenen Jahres startete ein Forschungsprojekt am Beispiel der Gärten der Stiftung zum Schutz der Kulturgüter vor Extremklimaereignissen. Bis Ende 2023 sollen demnach mit Unterstützung des Bundesforschungsministeriums Strategien zur Vorbeugung und zum Schutz unwiederbringlicher Kulturgüter entwickelt werden.

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