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Forscher warnen: Südsee-Vulkan könnte erneut ausbrechen

This satellite image provided by Maxar Technologies shows an overview of Hunga Tonga Hunga Ha’apai volcano in Tonga on Jan. 6, 2022, before a huge undersea volcanic eruption. (Satellite image ©2022 Maxar Technologies via AP)
Der gewaltige Ausbruch des Untersee-Vulkans Hunga-Tonga-Hunga-Ha'apai ist Experten zufolge der weltweit stärkste seit 30 Jahren. Hätte sich die Eruption an Land ereignet, wären die Auswirkungen „apokalyptisch“ gewesen. Das Satellitenbild zeigt den Vulkan am 6. Januar, vor dem Ausbruch
(Satellite image ©2022 Maxar Technologies via AP)

Der Untersee-Vulkan Hunga-Tonga-Hunga-Ha'apai im Pazifik könnte Forschern zufolge nach seiner gewaltigen Eruption vom Wochenende weiter brodeln. „Ich glaube, dass er in den kommenden Tagen, Wochen oder Monaten erneut ausbrechen wird“, zitierte der australische Sender ABC am Dienstag den Geochemiker Oliver Nebel von der renommierten Monash University in Melbourne. Gleichzeitig sei es aber schier unmöglich vorherzusagen, ob es einen weiteren Ausbruch der gleichen Intensität geben werde.

Das Problem sei, dass die Magmakammer in der Erdkruste Dutzende Kilometer tief sein könne und niemand wisse, wie viel Magma sich noch in der Kammer befinde. „Das einzige, was wir sagen können, ist, dass der Vulkan jetzt ausgebrochen ist. Also ist die Wahrscheinlichkeit gering, dass darunter noch viel mehr Magma ist“, erklärte Nebel. Jedoch sei das keine Garantie: Es habe in der Vergangenheit schon mehrere schwere Ausbrüche eines Vulkans in Folge gegeben.

Insel sendet Notsignal

Auch Tage nach der gewaltigen Eruption des Untersee-Vulkans sind das Ausmaß der Schäden und die Zahl möglicher Opfer weiter unklar. Speziell zur Inselgruppe Ha'apai gebe es bisher keinen Kontakt, teilte das Büro der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA) mit. Sorge gebe es nach dem von dem Vulkan ausgelösten Tsunami vor allem um die tiefliegenden Inseln Mango und Fonoi. Von Mango sei ein Notsignal empfangen worden.

„Die Kommunikation ist weiter das größte Problem, da Internet und internationale Telefonleitungen immer noch außer Betrieb sind“, hieß es seitens der UN-Behörde. Satellitentelefone seien das einzige zuverlässige Instrument zur Kommunikation mit der Außenwelt, aber auch sie funktionierten nicht immer zuverlässig. „Insgesamt scheint es auch rund um die Hauptinsel Tongatapu erhebliche Schäden an der Infrastruktur zu geben.“ Viele Inseln sollen von einer Ascheschicht bedeckt sein.

Erste Todesopfer gemeldet – Neuseeland schickt Schiffe

Diese Satellitenbilder zeigen Hunga Tonga Hunga Ha'apai vor dem Ausbruch am 10. April 2021 (links), am 6. Januar 2022 (Mitte) und was nach der Eruption übrig blieb am 18. Januar 2022 (rechts). Foto: Maxar Technologies via AP
Diese Satellitenbilder zeigen Hunga Tonga Hunga Ha'apai vor dem Ausbruch am 10. April 2021 (links), am 6. Januar 2022 (Mitte) und was nach der Eruption übrig blieb am 18. Januar 2022 (rechts).
(Foto: Maxar Technologies via AP)

Nach Angaben der neuseeländischen Regierung wurden bislang zwei Todesfälle bestätigt. Eines der Opfer ist eine Britin, die von einer Flutwelle erfasst wurde. Über den anderen Toten gab es zunächst keine Angaben.

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Neuseeland wollte noch am Dienstag zwei Schiffe mit Hilfsgütern nach Tonga schicken. Ein formelles Hilfeersuchen aus Tonga stehe noch aus, aber die neuseeländische Regierung wolle die Schiffe HMNZS Wellington und HMNZS Aotearoa dennoch bereits entsenden, da diese drei Tage brauchten, um die betroffene Region zu erreichen, hieß es. „Die durch den Ausbruch verursachten Kommunikationsprobleme machen diese Katastrophenhilfe zu einer besonderen Herausforderung", teilte die neuseeländische Außenministerin Nanaia Mahuta mit.

Gigantische Aschewolke kilometerweit in die Höhe geschleudert

Eines der Schiffe soll vor allem dringend benötigtes Trinkwasser transportieren. „Wasser hat in dieser Phase für Tonga höchste Priorität und die HMNZS Aotearoa kann 250.000 Liter transportieren und 70.000 Liter pro Tag durch eine Entsalzungsanlage produzieren“, sagte Verteidigungsminister Peeni Henare.

Der Hunga-Tonga-Hunga-Ha'apai hatte am Samstag eine gigantische Aschewolke kilometerweit in die Höhe geschleudert und Tsunami-Wellen entfacht, die selbst in Japan, Alaska und Südamerika noch an die Küsten schwappten. Der Vulkan liegt nur 65 Kilometer von Tongas Hauptstadt Nuku'alofa entfernt. Der unter der Wasseroberfläche liegende Feuerberg ist 1800 Meter hoch und 20 Kilometer breit. Das Archipel Tonga hat rund 107.000 Einwohner.

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