Auerhahn vom Aussterben bedroht: Schuld ist auch der Klimawandel | The Weather Channel

Auerhahn vom Aussterben bedroht: Schuld ist auch der Klimawandel

Die Vogelart ist vom Aussterben bedroht.
(-/Gebietsbetreuer Mangfallgebirge/dpa)

Die Situation der artenschutzrechtlich streng geschützten Vogelart Auerhuhn hat sich in Baden-Württemberg in den vergangenen Jahrzehnten drastisch verschlechtert. Im Schwarzwald sei nach der Stabilisierung der Populationsentwicklung in den Jahren 2001 bis 2012 etwa ab dem Jahr 2013 ein deutlich negativer Trend sowohl bei der Populationsgröße als auch beim Verbreitungsgebiet zu verzeichnen, heißt es in einer Antwort von Agrarminister Peter Hauk (CDU) auf eine Landtagsanfrage der Grünen.

Eine Balzplatzzählung habe einen starken Rückgang balzender Hähne dokumentiert, sagte Hauk. "Im Jahr 2001 konnten 303 Hähne während der Balz erfasst werden - im Frühjahr 2021 nur noch 114. Zwar war die Anzahl balzender Hähne von 2001 bis 2012 relativ stabil, sank allerdings in den Folgejahren rapide ab."

Maßnahmenplan angekündigt

Die Fraktion der Grünen schrieb in dem Bericht, für das Jahr 2021 sei - das arttypische Geschlechterverhältnis von 1:1 vorausgesetzt - von einer Gesamtpopulation von 228 Auerhühnern in Baden-Württemberg auszugehen. Mit Blick auf die für eine überlebensfähige Population beschriebene Mindestzahl von 500 Auerhühnern, die sich wegen ihrer Lebensweise überwiegend auf die Hochlagen des Schwarzwaldes konzentrieren, seien diese Zahlen alarmierend. Der Nationalpark Schwarzwald beherberge derzeit rund ein Fünftel der Gesamtpopulation im Schwarzwald.

Hauk kündigte im zeitigen Frühjahr 2022 einen Maßnahmenplan an, mit dem der Trend umgekehrt werden soll. Wissenschaftliche Untersuchungen wiesen auf einen Zusammenhang zwischen geeigneter Waldstrukturen und Auerhuhnvorkommen hin.

Auerhuhn direkt vom Klimawandel betroffen

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Das Tier sei in den vergangenen Jahrzehnten vor allem dort verschwunden, wo keine optimalen Strukturen vorhanden gewesen seien. Waldgebiete, in denen Auerhühner noch vorkämen, wiesen mehr lichte Strukturen und Freiflächen auf. Doch auch Tourismus, "in gewissem Umfang auch Windenergieanlagen" sowie der Rotfuchs als Beutegreifer ließen die Zahl der Auerhühner zurückgehen.

Das Auerhuhn ist laut Hauk auch direkt vom Klimawandel betroffen. Die Balzzeit werde von den Wetterbedingungen und der Vegetationsentwicklung gesteuert. Durch die zunehmend kürzeren Winter beginne die Balzzeit zurzeit durchschnittlich schon über eine Woche früher als noch vor 15 Jahren. Das Wetter habe zusätzlich einen direkten Einfluss auf den Nachwuchs der Auerhühner. Warm und trocken sei gut, da dann mehr Küken überleben. Häufige Extremwetterereignisse seien schlecht.

Und so ein Extremwetter steht uns am Wochenende auch wieder bevor: Über der Ostsee baut sich ein mächtiger Orkan auf. Und dann kommt es im Osten auch zu Orkanböen bis 120 km/h. Zudem drohen gleich mehrere Sturmfluten an der Küste. Mehr dazu im Video:

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