Forscher: Drastische Gletscherschmelze droht auch 2023 | Weather.com
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Hitzewelle ist schuld! Auch 2023 droht eine drastische Gletscherschmelze

16. Juni 2023: Matthias Huss vom  Schweizerische Gletschermessnetz Glamos und seine Assistenten am Rhonegletscher im Schweizer Goms (AP Photo/Matthias Schrader, File)
Matthias Huss vom Schweizerische Gletschermessnetz Glamos und seine Assistenten am Rhonegletscher im Schweizer Goms
(AP Photo/Matthias Schrader, File)

Ein warmer Frühsommer und eine Hitzewelle in der vergangenen Woche könnten nach Erkenntnissen eines führenden Gletscherforschers in der Schweiz eine schwere Gletscherschmelze ausgelöst haben. 2023 könnte damit, was den Eisverlust anbelangt, zum bislang zweitschlimmsten Jahr nach einem Abtaurekord 2022 werden. Matthias Huss vom Schweizerischen Gletschermessnetz Glamos erklärte, die vollständigen Daten dazu lägen allerdings erst Ende September vor.

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Ein starker Temperaturabfall und Schneefall in großer Höhe in den vergangenen Tagen könnten dazu beitragen, weitere Schäden noch zu verhindern, sagte Hoss. Erste Auswertungen von fünf Messstationen und Modellierungsergebnisse deuteten aber darauf hin, dass möglicherweise bereits beträchtliche Schäden entstanden seien. Sicher sei, dass es in der Schweiz und in Europa allgemein zu einer sehr hohen Schmelze gekommen sei, da die Temperaturen lange extrem hoch gewesen seien - "eine mehr als einwöchige Hitzewelle", sagte Huss in einem Interview.

S​pätsommer-Hitze war besonders schädlich

Schweizer Meteorologen hatten vergangene Woche berichtet, dass die Null-Grad-Grenze so hoch wie nie seit Beginn der Aufzeichnungen in der Schweiz vor fast 70 Jahren angestiegen sei. Die Temperaturen auf allen Schweizer Bergen hätten über dem Gefrierpunkt gelegen.

Huss sagte, die Hitze in diesem Spätsommer sei besonders schädlich gewesen, weil hohe Temperaturen zuvor bereits fast die gesamte schützende Schneedecke hätten schmelzen lassen. Das Gletschereis sei dadurch sozusagen fast gänzlich nackt gewesen. Die Rekorde des vergangenen Jahres würden sicher nicht gebrochen - damals gingen sechs Prozent des Gletschervolumens verloren nach etwa jährlich zwei Prozent im vergangenen Jahrzehnt. Dieses Jahr steuere aber darauf zu, das "zweitnegativste" zu werden.

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