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Nordsee: Überflutungen sollen Halligen im Klimawandel helfen

ARCHIV - 30.03.2021, Schleswig-Holstein, Hooge: Ringelgänse laufen auf Hallig Hooge über eine Wiese vor einer Warft. In einem Projekt wird untersucht, inwieweit Überflutungen helfen können, dass Halligen in die Höhe wachsen und damit mit dem Meeresspiegelanstieg Schritt halten können. (zu dpa: «Überflutungen sollen Halligen im Klimawandel helfen») Foto: Gregor Fischer/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Ringelgänse laufen auf Hallig Hooge über eine Wiese vor einer Warft. In einem Projekt wird untersucht, inwieweit Überflutungen helfen können, dass Halligen in die Höhe wachsen und damit mit dem Meeresspiegelanstieg Schritt halten können.
(Gregor Fischer/dpa  )

Die nordfriesischen Halligen (winzige Inseln) sind bei jedem Sturm bedroht, weil sie ohne schützenden Deich überflutet werden. Doch der fehlende Deichschutz ist auch eine Chance im Klimawandel.

Natürliches Wachstum in die Höhe durch S​edimente

Bei jeder Überflutung wird feines Sediment auf den Wiesen abgelagert, sodass die Halligen mit der Zeit in die Höhe wachsen. Umweltstaatssekretärin Katja Günther (Grüne) informierte sich auf Nordstrandischmoor bei einem Treffen mit Bewohnern der Halligen, mit Vertretern der Forschung und des Landesbetriebes für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz (LKN) über ein Pilotprojekt, in dem diese Möglichkeit untersucht wird.

Nutzen von k​ontrollierten Überschwemmungen

"Bei den Halligen zeigt sich wie im Brennglas bereits heute, welche Veränderungen mit dem Klimawandel auf unsere Küsten zukommen", sagte Günther. "Wenn wir unsere Halligen erhalten wollen, müssen sie stärker in die Höhe wachsen, um gegen den steigenden Meeresspiegel gewappnet zu sein." 

Der Sedimenteintrag bei "Landunter" reicht den Erkenntnissen zufolge aber nicht, um den Meeresspiegelanstieg auszugleichen. Daher werde untersucht, ob kontrollierte Überschwemmungen helfen könnten.

Besonders in den Blick genommen werde dabei die Rolle der Steinwälle an den Halligkanten, die vor starken Wellen und Strömungen schützten. 

Nach Angaben der LKN-Projektleiterin Luisa Rieth haben erste Versuche auf Nordstrandischmoor ergeben, dass mit dem Ansatz Halligboden schneller aufwachsen kann.

A​uf 10 Halligen leben 300 Menschen

Das solle jetzt erweitert und auf weiteren Halligen untersucht werden. Der LKN ist mit seinem Pilotprojekt Partner eines EU-Projekts. Im nordfriesischen Wattenmeer liegen zehn Halligen, auf denen rund 300 Menschen leben. Sie haben eine große ökologische Bedeutung unter anderem für Küstenvögel. 

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