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Klimawandel: Studie warnt vor Millionen Hitzetoten in Europa

12.08.2024, Niedersachsen, Hannover: Die Sonne geht hinter dem Heizkraftwerk Linden und dem Neuen Rathaus unter. Das Foto wurde aus acht Kilometer Entfernung zum Rathaus vom Kronsberg aus mit einem extremen Teleobjektiv aufgenommen. (Julian Stratenschulte/dpa)
Die Hitze in Europa wird aufgrund des Klimawandels immer stärker. Eine neue Studie warnt vor Millionen Hitzetoten.
(Julian Stratenschulte/dpa)

Extreme Temperaturen in Europa könnten bis zum Ende des Jahrhunderts einer Studie zufolge bis zu 2,3 Millionen Menschen das Leben kosten. Vor allem Hitze werde für die Menschen lebensgefährlich, wenn der Kohlendioxidausstoß nicht zurückgefahren wird.

D​ie Kommunen sollten ausserdem besser auf die höheren Temperaturen angepasst werden. Das berichtet eine Studie, die Ende Januar in der Fachzeitschrift "Nature Medicine" veröffentlich wurde.

B​esonders betroffen hiervon sei der Mittelmeerraum.

N​ordeuropa entlastet, Südeuropa belastet

Gegenwärtig sterben in Europa weitaus mehr Menschen an Kälte als an Hitze. Mit zunehmender Klimaerwärmung werde die Zahl der Kältetoten zwar abnehmen, die der Hitzetoten aber schnell steigen.

Das fand ein Team der London School of Hygiene and Tropical Medicine heraus. Mit Hilfe von Klimasimulationen spielte es verschiedene Szenarien durch und untersuchte damit die Todesraten in 854 Städten.

Der Rückgang der Kältetoten komme vor allem Nordeuropa und den Britischen Inseln zugute. Dagegen werde die Zahl der Hitzetoten in Italien, Südspanien und Griechenland stark zunehmen.

M​ehr Hitzetote als Kältetote

Falls die Kohlendioxidverschmutzung nur geringfügig schlechter ist als die derzeitigen Trends und die Kommunen sich nicht auf steigende Durchschnittstemperaturen vorbereiten, dürfte die Zahl der Kältetoten um knapp 3,5 Millionen zurückgehen. Die Anzahl der Hitzetoten dürfte aber wiederum um 5,8 Millionen steigen, haben die Verfasser errechnet.

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Aber selbst in den optimistischsten Szenarien - mit einer drastischen Reduzierung der Kohlendioxidemissionen aus Kohle, Öl und Gas und einer massiven Steigerung der Anpassungsmaßnahmen - werde es einen Nettoanstieg der temperaturbedingten Todesfälle geben. Dies gehe darauf zurück, dass die Temperatur unweigerlich auch dann noch etwas steige, sagte der Hauptautor der Studie, der Umweltepidemiologe und Statistiker Pierre Masselot.

Mittelmeer-G​roßstädte besonders stark betroffen

Allgemeinen schneide das wohlhabende Westeuropa besser ab als Osteuropa, sagte er. Doch vor allem im Mittelmeerraum werde sich die zunehmende Hitze schmerzhaft bemerkbar machen.

"Der Mittelmeerraum ist ein so genannter Klima-Hotspot", sagte Masselot. "Es ist eine Region, die sich viel schneller erwärmt als der Rest der Welt."

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In Großstädten der Gegend könnte es besonders heftig werden. Barcelona könne im schlimmsten Fall fast eine Viertelmillion zusätzlicher temperaturbedingter Todesfälle zu beklagen haben, während Rom und Neapel fast 150.000 Todesfälle erwarten müssten, heißt es in der Studie.

Masselot sagte, viele Wohnungen in Europa seien schon älter und es gebe nur wenig Klimaanlagen. Um die prognostizierten Todeszahlen in Grenzen zu halten, müssten unter anderem zentrale Lüftungsanlagen, mehr Grünflächen und Kühlzentren eingerichtet werden.

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