Archäologen machen bei Grabung unter Haus in Israel spektakuläre Entdeckung
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Archäologen machen bei Grabung unter Haus in Israel spektakuläre Entdeckung

Die Arbeitsstätte von Archäologen (Symbolbild)
Die Arbeitsstätte von Archäologen (Symbolbild)
(Getty Images)

Archäologen haben bei einer privaten Grabung unter einem Wohnhaus im nordisraelischen Dorf Mi'ilja ein Weingut aus der Kreuzfahrerzeit gefunden. Es könnte sich um die größte bisher bekannte Kellerei aus dieser Zeit handeln, berichtete die Tageszeitung "Haaretz" am Montagabend.

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Die Kellerei verfügte laut Bericht über zwei parallel verlaufende Tretböden, die in eine große in der Römerzeit in den Felsboden gehauene Grube abflossen. Es handelt sich demnach um das einzige bekannte mittelalterliche Weingut mit doppeltem Tretboden. Weingüter dieser Größe aus der Kreuzfahrerzeit seien bisher nicht bekannt, sagte Rabei Khamisy, leitender Archäologe von der Universität Haifa. Über dem Weingut fanden die Forscher Überreste aus mamelukischer und osmanischer Zeit.

Dorfbewohner finanzieren Grabungen mit Spenden

Die Besitzerin plant demnach, das Haus in ein Hotel-Restaurant umzuwandeln. Die Überreste des Weinguts sollen künftig durch einen Glasboden für die Öffentlichkeit sichtbar sein. Ferner soll ein Privatmuseum Funde von der Eisenzeit bis heute zeigen.

Die 2017 begonnenen Grabungen unter dem Haus sowie an einer mittelalterlichen Schlossfestung gehen laut Bericht auf eine Eigeninitiative der Dorfbewohner zurück. Mit privaten Spenden in Höhe von umgerechnet rund 75.000 Euro ermöglichten sie die Teilrestaurierung der vom Verfall gefährdeten Anlage.

Die erste Nennung in Kreuzfahrerzeit findet sich aus dem Jahr 1160

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Die Israelische Antikenbehörde (IAA) hatte die Kosten auf eine vollständige Restaurierung zuvor auf umgerechnet 750.000 Euro geschätzt. Alle Grundstücke Mi'iljas einschließlich der Festung sind in Privatbesitz. Bau- und Instandsetzungsarbeiten benötigen die Genehmigung der IAA.

Frühere archäologische Grabungen in Mi'ilja deuten auf eine Besiedlung seit der späten Bronzezeit hin. Das heute von rund 3.200 melkitisch griechisch-katholischen Christen bewohnte Dorf trug im Königreich Jerusalem der Kreuzfahrer den Namen "Castellum Regis". Die erste Nennung in Kreuzfahrerzeit findet sich aus dem Jahr 1160, als König Balduin III. Castellum Regis zusammen mit umliegenden Siedlungen an einen Ritter namens Johannes von Haifa übertrug.

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