Forscher finden rätselhafte unterirdische Kammern bei Jerusalemer Klagemauer | The Weather Channel

Forscher finden rätselhafte unterirdische Kammern bei Jerusalemer Klagemauer

Jerusalem: Ausgrabungsleiter Barak Monnickendam-Givon steht in unterirdischen Räumlichkeiten, die bei Ausgrabungen in einem Tunnel an der Klagemauer gefunden wurden.
Jerusalem: Ausgrabungsleiter Barak Monnickendam-Givon steht in unterirdischen Räumlichkeiten, die bei Ausgrabungen in einem Tunnel an der Klagemauer gefunden wurden.
(dpa)

Israelische Archäologen haben am Jerusalemer Tempelberg eine Reihe von Kammern aus der Zeit Jesu freigelegt. Diese befänden sich unter der Verlängerung der Klagemauer und seien aus dem Felsen herausgehauen worden, teilte die israelische Altertumsbehörde diese Woche mit. Darin seien auch Überreste von Öllampen aus Ton und Pokalen aus Kalkstein entdeckt worden, die sich etwa auf die Zeit vor 2000 Jahren datieren ließen.

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Die Ausgrabung habe im vergangenen Jahr begonnen und zunächst ein großes spätbyzantinisches Gebäude freigelegt, das etwa 35 Meter vom Fuß der Mauer entfernt war, teilte die Behörde weiter mit. Unter dessen Mosaikboden seien dann die kleinen Kammern gefunden worden. Sie gehörten zu einem ganzen Netzwerk unterirdischer Gänge längs des Tempelberges.

Archäologen hoffen auf Keramikfragmente

Dieses sei mit sehr großem Aufwand in den Felsen getrieben worden, sagte der Archäologe Barak Monnickendam-Givon. Die Anlage sei sehr rätselhaft. Im antiken Jerusalem habe man etwas derartiges bisher noch nicht entdeckt. Wofür die Kammern genutzt wurden, sei noch unklar.

Jerusalem: Tönerne Öllampen, die in unterirdischen Räumlichkeiten gefunden wurden, die bei Ausgrabungen in einem Tunnel an der Klagemauer entdeckt wurden.
Jerusalem: Tönerne Öllampen, die in unterirdischen Räumlichkeiten gefunden wurden, die bei Ausgrabungen in einem Tunnel an der Klagemauer entdeckt wurden.
(dpa)

Mittlerweile graben die Archäologen sechs bis sieben Meter unter dem heutigen Straßenniveau. Sie hoffen, auf Keramikfragmente und Knochen zu stoßen, um sich ein Bild vom Alltagsleben in Jerusalem vor der Zerstörung durch die Römer im Jahr 70 nach Christus machen zu können.

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Auf dem Tempelberg befanden sich im Altertum der erste und der zweite jüdische Tempel. Letzterer wurde 70 von den Römern zerstört. Der Westteil der übrig gebliebenen Einfassungsmauer ist heute als Klagemauer die heiligste Stätte des Judentums, während sich auf dem Plateau darüber Felsendom und Al-Aksa-Moschee befinden, die von Muslimen als edles Heiligtum verehrt werden.

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