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Mit dem Fahrrad sicher durch den Winter: So geht's | Weather.com
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Mit dem Fahrrad sicher durch den Winter: So geht's

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Wer bei klirrender Kälte in die Pedale tritt, der stärkt nicht nur seine Kondition, sondern bringt auch Kreislauf und Immunsystem in Schwung. Als „wahres Wundermittel“ etwa bezeichnet die Deutsche Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention (DGSP) das Radfahren.

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„Kaum eine andere Sportart verbessert die körperliche Fitness so effektiv wie das Radfahren“, betonen die Sportmediziner auf ihrer Webseite. Ein weiterer positiver Effekt des Winterradelns: Die Bildung von Vitamin D durch das Sonnenlicht. Das Vitamin sorgt für stärkere Knochen und senkt das Krankheitsrisiko.

Windchill-Effekt kühlt Haut schnell aus

Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt kann der Körper jedoch trotz Bewegung schnell auskühlen. Denn gerade die Fortbewegung ist es, die den sognannten Windchill-Effekt auslösen kann. Dieser sorgt dafür, dass der Wind die Wärme von der Haut wegträgt und wir die Temperaturen deutlich kühler wahrnehmen, als sie eigentlich sind. Langfristig kühlt die Haut tatsächlich aus. Daher ist es bei Kälte extrem wichtig, bei der Radtour auch richtig gekleidet zu sein.

Zwiebelprinzip bei der Kleidung

Grundsätzlich sollten Radfahrer im Winter auf das bekannte Zwiebelprinzip setzen – also mehrere Kleidungsstücke übereinander tragen, rät der bayerische Landesverband des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC).

Idealerweise besteht dabei die unterste Schicht auf der Haut aus einer Kunststofffaser, die den Schweiß von der Haut wegtransportieren kann. Die mittlere Schicht soll den Körper warmhalten – beispielsweise ein Shirt aus Merinowolle. Als Außenschicht eignet sich Kleidung, deren Material vor Wind und Nässe schützt. Auch die Hose sollte laut ADFC Wasser abweisen, ebenso die Schuhe und Handschuhe.

Alltagsmaske schützt vor Fahrtwind

Auch wenn Alltagsmasken beim Radfahren nicht getragen werden müssen, können sie bei eisigen Temperaturen durchaus hilfreich sein und vor Fahrtwind schützen. „Wenn es im Januar richtig zapfig wird, sollten keine freien Hautstellen hervorblitzen“, betont der ADFC-Landesverband. Da es im Winter schnell trüb und dunkel wird, sollte die Kleidung idealerweise hell sein und zusätzliche Reflektoren angebracht werden.

Das Rad winterfest machen

Weil die beste Kleidung nichts nützt, wenn das Rad schlapp macht, gibt es auch Möglichkeiten, dieses aufzurüsten. „Es gibt keine Winterreifenpflicht für Fahrräder“, stellt Rebecka Hoch vom ADFC-Bundesverband klar. „Sie sind aber für Menschen empfehlenswert, die das ganze Jahr über mit dem Rad fahren.“ Im Gegensatz zu Autofahrern dürften Radfahrer auch Spikereifen benutzen, „denn sie beschädigen die Straße nicht“, sagt Hoch.

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Vor allem bei vereisten Straßen oder festgefahrenem Schnee bieten die Metallstifte Sicherheit. Der Nachteil: Auf Asphalt laufen sie schwerer und machen Abrollgeräusche. „Als Alternative gibt es seit einiger Zeit auch Winterreifen ohne Spikes, die mit speziellen Gummimischungen und Lammellenprofilen für besseren Griff auf rutschigem Untergrund sorgen“, sagt die ADFC-Expertin. Wer keine Extra-Reifen hat, kann alternativ auch den Luftdruck im Reifen etwas ablassen und so für mehr Halt auf der Straße sorgen.

Auf die Straße ausweichen

Apropos Straße: An sich dürfen Radler nur dann auf der Straße fahren, wenn der vorhandene Radweg nicht durch ein blaues Verkehrszeichen gekennzeichnet ist. „Diese Benutzungspflicht entfällt aber, wenn der Radweg nicht geräumt ist“, sagt Hoch.

In diesem Falle dürften Radfahrer trotz Schild auf die geräumte Straße ausweichen. Außerdem rät der ADFC bei widrigen Verhältnissen dazu, Abstand zu halten und das Tempo zu reduzieren. Bei kurzen Strecken kann auch der Sattel nach unten gestellt werden, um im Zweifel leichter mit dem Fuß den Boden berühren zu können. Um Knieschäden zu vermeiden, sollte das allerdings die Ausnahme bleiben.

Wer dann doch mal die Bodenhaftung verliert, der stoppt wenn überhaupt am besten mit der Hinterradbremse. „Blockiert das Hinterrad, ist das eher zu beherrschen als ein blockierendes Vorderrad. Da ist ein Sturz kaum zu vermeiden“, sagt Hoch. Grundsätzlich sei Bremsen auf Glatteis aber keine gute Idee. Am besten sei möglichst nicht zu lenken und ohne bremsen auszurollen.

Akku immer warm halten

Während herkömmlicher Räder auch im Winter durchaus draußen aufbewahrt werden können, brauchen Pedelecs und Elektrobikes eine Sonderbehandlung. „Der empfindliche Akku sollte im Winter stets im Warmen aufbewahrt werden“, sagt die ADFC-Expertin. Der Hintergrund: Die Lithium-Ionen-Akkus, die in den allermeisten Elektrorädern verbaut sind, büßen bei Kälte Kapazität und Reichweite ein. Auch Zellschäden können dabei vorkommen.

Am wohlsten fühlen sich die Akkus bei Raumtemperatur zwischen 10 bis 15 Grad. Und wer sein Elektrogefährt doch über den Winter einmottet, für den noch einen abschließenden Tipp: Da sich der Akku bei Nichtnutzung selbst entlädt, sollte er nicht nahezu entladen weggepackt werden. Denn anders als bei anderen Energiespeichern sind bei Lithium-Ionen-Akkus selbstständige Teilentladungen für die Haltbarkeit durchaus sinnvoll.

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