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Unwetter: Wie kann ich mich warnen lassen? | Weather.com
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Unwetter: Wie kann ich mich warnen lassen?

Woman standing in a flooded street
Um die Bevölkerung effektiver vor Naturkatastrophen zu schützen, werden neue Ansätze bei Warnsystemen getestet
(GettyImages)

Stürme, Brände, Hochwasser: Damit die Menschen solche Ereignisse möglichst unbeschadet überstehen, ist es wichtig, sie so früh wie möglich zu warnen. Mittlerweile gibt es zahlreiche Warnsysteme und -mechanismen. Ein Teil davon warnt automatisch, ein anderer muss erst eingestellt und/oder aktiviert werden.

Vielzahl von öffentlichen Warnsystemen

„Die Warnungen erreichen die Menschen auf den unterschiedlichsten Wegen“, sagt Marianne Suntrup, Referentin beim Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK). „Zunächst mal gibt es die ganz klassischen Warnungen über Sirenen und Lautsprecherdurchsagen“, sagt sie. Hinzu kommen Hinweise, die die Medien verbreiten können – etwa durch Programmunterbrechungen im Fernsehen und im Radio. Auf den Fernsehbildschirmen könnten auch Banner angezeigt werden.

„Auch digitale Anzeige- und Werbetafeln in Städten können an Warnsysteme angeschlossen und dort Hinweise angezeigt werden“, sagt Suntrup. Außerdem könnten Warnungen auch über die Zuganzeigen der Deutschen Bahn ausgespielt werden.

Apps warnen über Pushnachrichten

Neben den öffentlichen Hinweisen gibt es mittlerweile eine ganze Reihe von Warn-Apps. Der Bund hat beispielsweise die App NINA entwickelt – die Abkürzung steht für „Notfall-Informations- und Nachrichten-App“. Einmal heruntergeladen kann der Nutzer mit einer Art Abonnement bestimmen, für welche Gebiete er gewarnt werden möchte. Möglich sind dabei Landkreise, Gemeinden oder Umkreise von neun und einem Quadratkilometer um einen frei wählbaren Ort – auch mehrere Gebiete gleichzeitig können abonniert werden, auch eine Standortwarnung ist möglich

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„Daneben warnt NINA immer mit einer Pushnachricht, wenn Gefahr für Leib und Leben besteht – egal ob bei Wetter, Hochwasser oder etwa einem lokalen Ereignis wie einem Brand“, sagt Suntrup. Rund zehn Millionen Nutzer haben die App mittlerweile installiert.

Apps auch für Schulschließungen und Straßensperren

Wer lediglich wetterbezogene Warnungen erhalten möchte, kann sich beispielsweise die Warn-App des deutschen Wetterdienstes herunterladen. Die Bürger Info- und Warn-App BIWAPP informiert zusätzlich regional auch über Themen wie Schulausfälle, Bombenentschärfungen oder Straßensperrungen. Auch bei KATWARN können kostenlos Themenabos abgeschlossen werden, darunter etwa für Produktrückrufe. Datenschützer kann sie bezüglich der NINA-App beruhigen: „Wir wissen nicht, wo Sie sind, sondern Ihr Handy bekommt stets alle Warnungen geschickt und leitet dann nur das für den jeweiligen Standort Relevante durch.“

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Auch wenn die Nutzer die Apps erstmal runterladen und den Warnbereich einstellen müssen, so haben sie laut Suntrup einen entscheidenden Vorteil: Sie warnen nicht nur, sondern bieten gleichzeitig gezielt Informationen über das beste Verhalten. „Während Sirenen nur ein Geräusch machen und bei Anzeigetafeln der Platz begrenzt ist, können über die Apps viele nützliche Hinweise und Informationen verbreitet werden. Etwa wenn bei einem Brand Fenster und Türen geschlossen bleiben sollen.“

Wer spielt die Warnungen aus?

Allen Warnsystemen gemein ist, dass jemand die Warnungen auch ausspielen muss. Dafür ist allerdings nicht das BBK zuständig, sondern die Länder beziehungsweise die unteren Katastrophenschutzbehörden. Die geben die Warnung mithilfe des Modularen Warnsystems MoWaS heraus.

Die Warnung wird dabei via Satellit und kabelgebunden übertragen und an alle angeschlossenen Warnmittel verteilt. Darunter sind NINA und weitere Warn-Apps wie BIWAPP und KATWARN, Radiostationen, Fernsehsender, Onlineseiten, digitale Informationstafeln und Fahrgastinformationssysteme.

Neue Warnkanäle werden erprobt

Neben den bewährten Kanälen werden auch stets neue Möglichkeiten getestet, die Bevölkerung zu erreichen. „Aktuell läuft ein Pilotprojekt zu smarten Laternen, die mit Lautsprechersystemen bestückt werden, über die dann Warnungen ausgesprochen werden“, sagt Suntrup. Außerdem wird getestet, inwieweit über Navigationssysteme Warnungen verbreitet werden können.

Ein weiterer Ansatz ist die Cell Broadcast-Technologie bei der alle Mobiltelefone, die in einer bestimmten Mobilfunkzelle eingeloggt sind, Warnungen per Textnachricht erhalten – egal ob sie eine Warn-App haben oder nicht. Seit Februar 2023 ist die Cell Broadcast-Technologie im Einsatz. Um Warnmeldung zu erhalten, muss der Empfang von Notfallbenachrichtigungen auf dem eigenen Handy aktiviert werden. Das BKK hat eine Liste der kompatiblen Geräte hier veröffentlicht.

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