Steinzeit-Kanu bezwingt starke Strömung | Weather.com

Steinzeit-Kanu bewältigt tückische Meeresströmung

Mit einfachsten Mitteln meistern Menschen vor 30.000 Jahren eine extreme Seereise

HANDOUT - 25.06.2025, Taiwan, ---: Forscher paddeln mit einem selbstgebauten Kanu ¸ber das Wasser (undatiertes Handout). Forscher haben ein steinzeitliches Boot nachgebaut und damit den Kuroshio-Strom im Ozean s¸dwestlich von Japan ¸berquert. Die Expedition soll zeigen, wie Menschen vor ¸ber 30.000 Jahren, trotz der starken Meeresstrˆmung, vom heutigen Taiwan zu den Ryukyu-Inseln gelangt sein kˆnnten. Foto: Yousuke Kaifu/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit der aktuellen Berichterstattung ¸ber die Studie und nur mit vollst‰ndiger Nennung des vorstehenden Credits +++ dpa-Bildfunk +++
Unfassabare Leistung vor mehr als 30.000 Jahren:  Forscher haben ein steinzeitliches Boot nachgebaut und damit den Kuroshio-Strom im Ozean südwestlich von Japan überquert. Die Expedition soll zeigen, wie Menschen vor über 30.000 Jahren, trotz der starken Meeresströmung, vom heutigen Taiwan zu den Ryukyu-Inseln gelangt sein könnten.
(Yousuke Kaifu/dpa)

Menschen aus der Altsteinzeit werden oft als primitiv betrachtet. Forschende zeigten im östlichen Asien nun, zu welch beeindruckenden Leistungen Menschen damals fähig waren - mit einer Kanufahrt.

Wie schafften Menschen der Steinzeit die Überfahrt nach Japan?

Steinzeit-Kanu bezwingt starke Strömung: Forschende aus Japan und Taiwan haben nachgewiesen, dass Menschen der Altsteinzeit mit selbstgebauten Kanus aus einem einzigen Baumstamm eine der stärksten Meeresströmungen der Welt überqueren konnten.

Die Region südlich von Japan, insbesondere die Ryukyu-Inseln, ist reich an archäologischen Funden aus der Zeit vor 30.000 Jahren. Doch bisher war unklar, wie die Menschen damals dorthin gelangten – ganz ohne moderne Hilfsmittel wie Kompass, Karten oder Metallwerkzeuge.

Was ist der Kuroshio und warum war er eine Hürde?

Der Kuroshio ist eine der schnellsten Meeresströmungen der Welt. Er verläuft entlang der Ostküste Taiwans und Japans und galt bisher als unüberwindbare Barriere für frühe Seefahrer.

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Anfangs vermuteten Forschende, dass Flöße das Mittel der Wahl waren. Doch Experimente zeigten: Flöße sind zu langsam und instabil, um die Strömung zu bezwingen. Stattdessen baute das Team ein 7,5 Meter langes, 241 Kilogramm schweres Kanu nur mit nachgebauten Steinzeitwerkzeugen.

Wie verlief die Reise mit dem Steinzeit-Kanu?

Ohne GPS oder moderne Navigation stachen fünf erfahrene Paddler im Juli 2019 in See. Sie kämpften mit Erschöpfung, Navigationsfehlern, Wasser im Boot und der Hitze. Nach 45 Stunden und 225 Kilometern erreichten sie die Insel Yonaguni.

Die Überfahrt zeigt: Menschen der Altsteinzeit waren nicht nur körperlich extrem leistungsfähig, sondern verfügten auch über effektive Strategien und den Mut, das Unbekannte zu erkunden.

War eine Rückfahrt mit dem Kanu möglich?

Wahrscheinlich nicht, sagen die Forschenden. Eine Rückfahrt hätte Kenntnisse über Strömungen und Navigation erfordert, die erst viel später in der Menschheitsgeschichte verfügbar waren. Die Pioniere dieser Zeit waren mutige Entdecker – und ihre Fahrt war wohl eine Reise ohne Wiederkehr.

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