Räuchermumien aus Südostasien sind 12.000 Jahre alt | Weather.com

Geräucherte Leichen: Wie die ältesten Mumien der Welt entstanden

Nicht nur in Ägypten entstanden aus Menschen Mumien. In bestimmten Regionen kamen dabei nicht Sand oder spezielle Substanzen, sondern Hitze und Rauch von Feuern zum Einsatz.

ACHTUNG: SPERRFRIST 15. SEPTEMBER 21:00 UHR. ACHTUNG: DIESER BEITRAG DARF NICHT VOR DER SPERRFRIST, 15. SEPTEMBER 21.00 UHR, VERÖFFENTLICHT WERDEN! EIN BRUCH DES EMBARGOS KÖNNTE DIE BERICHTERSTATTUNG ÜBER STUDIEN EMPFINDLICH EINSCHRÄNKEN. - HANDOUT - 15.09.2025, China, Guangxi: Junger männlicher Fund in stark angewinkelter Haltung (l) von der Fundstätte Liyupo, datiert auf etwa 7.000 Jahre, mit teilweise verbranntem Schädel (r). Bis zu 12.000 Jahre alt seien diese ältesten bekannten Beweise für die gezielte Mumifizierung von Menschen, berichtet ein Forschungsteam im Fachmagazin «Proceedings» der US-nationalen Akademie der Wissenschaften («PNAS»). (zu dpa "Geräucherte Leichen: Wie die ältesten Mumien der Welt entstanden") Foto: Hirofumi Matsumura; Zhen Li/-/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit einer Berichterstattung über die Studie und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits +++ dpa-Bildfunk +++
Junger männlicher Fund in stark angewinkelter Haltung (l) von der Fundstätte Liyupo, datiert auf etwa 7.000 Jahre, mit teilweise verbranntem Schädel (r). Bis zu 12.000 Jahre alt seien diese ältesten bekannten Beweise für die gezielte Mumifizierung von Menschen, berichtet ein Forschungsteam im Fachmagazin "Proceedings" der US-nationalen Akademie der Wissenschaften
(Hirofumi Matsumura; Zhen Li/-/dpa )

Woher stammen die ältesten bekannten Mumien?

Ein internationales Forschungsteam hat in Südostasien Hinweise auf die bislang älteste gezielte Mumifizierung von Menschen gefunden. Die sogenannten Räuchermumien sind laut einer Studie im Fachmagazin PNAS bis zu 12.000 Jahre alt – und damit deutlich älter als die berühmten ägyptischen Mumien.

Wie wurden die Körper konserviert?

Die Jäger und Sammler konservierten ihre Toten offenbar durch Räuchern über Feuer. Anders als in Ägypten, wo die Toten liegend einbalsamiert wurden, begruben die Menschen ihre Verstorbenen in hockender oder gebeugter Haltung – oft eng verschnürt. Viele Körper zeigen Spuren von Verbrennungen, was auf den Einsatz kontrollierter Hitze hinweist.

Welche Bedeutung hatte die Mumifizierung?

Die Konservierung ermöglichte es den Menschen, physische und spirituelle Verbindungen zu ihren Vorfahren aufrechtzuerhalten. Das Team um Hsiao-chun Hung von der Australian National University in Canberra betont, dass sich solche Rituale bis heute in indigenen Gesellschaften in Neuguinea und Australien finden.

Was unterscheidet diese Mumien von anderen?

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Im Gegensatz zu den ägyptischen oder chilenischen Mumien entstand die Mumifizierung hier nicht durch trockenes Klima, sondern durch gezielte Technik. In den feuchten Monsunregionen Südostasiens sei eine natürliche Austrocknung kaum möglich, so die Forscher.

Was fanden die Wissenschaftler heraus?

Die Studie stützt sich auf Funde aus 95 archäologischen Stätten in Südostasien – darunter Regionen im heutigen Südchina, Vietnam, Laos, Malaysia und Indonesien. Die Forscher fanden Schnittspuren an Knochen, die auf gezielte Eingriffe hindeuten: etwa das Beugen von Gliedmaßen, das Ablassen von Flüssigkeiten oder sogar die rituelle Entnahme kleiner Fleischstücke.

Was sagen die Forschenden zur kulturellen Bedeutung?

Die Wissenschaftler sprechen von einer tiefen kulturellen Kontinuität, die alte Jäger- und Sammlerkulturen Südostasiens mit heutigen indigenen Gemeinschaften verbindet. Die Funde zeigen: Komplexe Bestattungsrituale existierten in dieser Region schon vor über 10.000 Jahren – lange bevor die ersten Pharaonen einbalsamiert wurden.

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