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"Fiel fast vom Stuhl": Forscher verblüfft über Fund an kalifornischem Strand
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Tiere

Forscher verblüfft: Seltener Mola auf der falschen Erdhalbkugel angeschwemmt

In this Feb. 21, 2019 photo, provided by UC Santa Barbara, A hoodwinker sunfish lays on the beach at Coal Oil Point Reserve in Santa Barbara, Calif. (Thomas Turner, UC Santa Barbara via AP) 
Credit: AP
Angeschwemmt weit weg von der Heimat: Ein Mola tecta in Kalifornien
(Thomas Turner, UC Santa Barbara via AP)

Ein mehr als zwei Meter großer Mondfisch ist an die Küste Südkaliforniens gespült worden. Das ist doppelt verwunderlich, da Mondfische nicht nur selten sind, sondern es sich auch noch um die Art Mola tecta handelt. Erst 2017 entdeckt, wurde bisher angenommen, dass sie nur auf der Südhalbkugel der Erde lebt.

Weit von Heimat entfernt

Entsprechend überrascht waren die Forscher, als am 19. Februar ein Exemplar am Sands Beach im Bezirk Santa Barbara gefunden wurde – weit entfernt von den heimischen Gebieten in Südostaustralien, Neuseeland, Südafrika und vielleicht noch Chile.

75 Zentimeter lange Rückenflosse

Der nun gefundene Fisch ist 2,15 Meter lang und 2,27 Meter breit. Der Körperbau der seltsam aussehenden Tiere ist flach und annähernd oval. Die Rückenflosse des gefunden Exemplars ist 75 Zentimeter lang.

Identifizierung verlief ungewöhnlich

An der Identifizierung des Tieres waren Experten der University of California, des Schutzreservats Coal Oil Point, des South Australian Museum und der Murdoch University in Australien beteiligt – und wie sie von statten ging, ist eine Geschichte für sich.

Fachfrau Jessica Nielsen untersucht den Mondfisch im Schutzgebiet Coal Oil Point in Santa Barbara
(Thomas Turner, UC Santa Barbara via AP)

Der Fisch wurde an einem Strandabschnitt gefunden, der zum Reservat Coal Oil Point gehört. Die zuständigen Forscher dachten zunächst, es handele sich um einen herkömmlichen Mondfisch. Durch einen Facebook-Post wurde Thomas Turner, Ökologe der nahen Universität von California auf den Fund aufmerksam, wie "livescience.com" berichtet. Er fuhr zum Strand, schoss einige Bilder und lud sie in eine Online-Community hoch, wo sich Spezialisten aus aller Welt an der Identifizierung seltener Spezies beteiligen.

Australier haben richtigen Riecher

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Daraufhin meldeten sich eine Doktorandin und ein Forscher aus Australien, die vermuteten, es könne sich um einen seltenen Mola tecta handeln. Schließlich wurden mehr Fotos analysiert, außerdem noch Gewebe entnommen und einem DNA-Test unterzogen. Der Prozess dauerte mehrere Tage.

Doktorandin "fiel fast vom Stuhl"

Als sie die neuen Beweise erhalten habe, „fiel ich buchstäblich fast von meinem Stuhl“, sagte Marianne Nyegaard, Doktorandin der Murdoch University in Australien, „The Current“.

Die Wissenschaftler des Schutzgebietes berichteten von den Neuigkeiten auf Facebook und fügten hinzu: „Ein unglaubliches Beispiel für die erstaunlichen Entdeckungen, die durch Zusammenarbeit gemacht werden können - großartige Arbeit, Team!“

Im Gegensatz zu anderen Mola-Arten hat der Mola tecta den Forschern zufolge weder eine hervorstehende Schnauze, noch entwickelt er Kopf- oder Kinnhöcker. Außerdem hat sein Schlüsselbein einen abgerundeten Rand und ist in Ober- und Unterteil unterteilt. Der Name leitet sich aus dem Lateinischen ab und heißt übersetzt verborgen, geheim.

Faszinierend: Hier schließen ein Fotograf und ein Mondfisch Freundschaft

Fotograf Daniel Botelho begab 30 Minuten lang in die Nähe eines Mondfisches und schoss dabei atemberaubende Aufnahmen.
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Fotograf Daniel Botelho begab 30 Minuten lang in die Nähe eines Mondfisches und schoss dabei atemberaubende Aufnahmen.

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