"Fünf-Sterne-Hotel" für gerettete Koalas in Australien
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"Fünf-Sterne-Hotel" für gerettete Koalas in Australien

Ian, einem australischen Koala, der einen Buschbrand mit leichten Verletzungen überlebt hat, wird ein Schälchen Wasser in dem so genannnten "Fünf-Sterne-Hotel" für gerettete Koalas der Australischen Nationaluniversität gereicht
Ian, einem australischen Koala, der einen Buschbrand mit leichten Verletzungen überlebt hat, wird ein Schälchen Wasser in dem so genannnten "Fünf-Sterne-Hotel" für gerettete Koalas der Australischen Nationaluniversität gereicht
(dpa)

Den verheerenden Buschbränden der vergangenen Wochen sind sie mit knapper Not entronnen. Jetzt haben 20 Koalas in einem Gebäude der Australischen Nationaluniversität in der Hauptstadt Canberra ein Zuhause gefunden. Die Wissenschaftler dort sprechen von einem "Fünf-Sterne-Koala-Hotel". Denn die possierlichen Beuteltiere werden bestens versorgt: Sie bekommen ihre Lieblingsspeise Eukalyptus in rauen Mengen, Wasser und warme Decken, auf denen sie schlafen.

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Dort lebt jetzt Ash, ein zwei bis drei Jahre altes Weibchen. Ihr Fell ist angebrannt, ihr rechtes Auge verletzt. Neben ihr wohnt Ian, der nach dem tödlich verunglückten Piloten eines Löschflugzeuges benannt wurde. "Er ist verstört, seit wir ihn gefunden haben", sagt die Deutsche Anna Bertuleit, die dort als freiwillige Pflegerin arbeitet.

Flammen wüten in Gebiet mit wachsender Koala-Population

Acht der Koalas stammen aus dem Tidbinbilla Naturschutzgebiet nahe Canberra und zwölf aus dem rund 100 Kilometer entfernten Two Thumbs Wildlife Sanctuary und Umgebung, einem bekannten Koala-Lebensraum. James Fitzgerald, Eigentümer von Two Thumbs, berichtet, dass er schon einmal Tiere aus dem Reservat gerettet und zurückgebracht habe, als die Gefahr vorbei schien.

Anna Bertuleit (32), eine Freiwillige aus Deutschland, die als Tierpflegerin arbeitet, entfernt das Gitter eines Käfigs für ein Koala-Baby
Anna Bertuleit (32), eine Freiwillige aus Deutschland, die als Tierpflegerin arbeitet, entfernt das Gitter eines Käfigs für ein Koala-Baby
(dpa)

Doch die Flammen kehrten wieder und töteten tausende Tiere. Unter ihnen war auch das Koala-Weibchen Greta, benannt nach der schwedischen Klimaaktivistin Greta Thunberg. "Es war eine der wenigen wachsenden Koala-Populationen, das ist einfach fürchterlich", sagt die Ökologin Karen Marsh.

Koalas könnten nun als "gefährdet" gelten

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Bei den Buschbränden im Osten und Süden Australiens wurden seit September mehr als 120.000 Quadratkilometer Land zerstört, etwa ein Drittel der Fläche Deutschlands. Koalas seien besonders heftig betroffen und müssten womöglich in Teilen des Landes als "gefährdet" eingestuft werden, sagte Umweltministerin Sussan Ley.

Wie lange die 20 Koalas in ihrem "Hotel" in Canberra bleiben, ist noch ungewiss - aber mindestens, bis sie geheilt sind.

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