Flugsaurier verliert Zahn bei der Jagd - Fossil in Bayern aufgetaucht

Flugsaurier verliert Zahn bei der Jagd - Fossil in Bayern aufgetaucht

Rekonstruktion des Jagdverhaltens von Flugsauriern, die in der Nähe der Wasseroberfläche fliegen, um Kopffüßer zu fangen.
(Christian Klug und Beat Scheffold)

In Solnhofen (Bayern) hat ein Hobbysammler eine Versteinerung entdeckt, die – wie sich nun herausstellte – 152 Millionen Jahre alt ist. Das Fossil wurde im Solnhofener Plattenkalk in Süddeutschland entdeckt und gewährt erstaunliche Einblicke in die damalige Zeit.

Wie das Wissenschaftsmagazin „scinexx“ berichtet, handelt es sich bei der Versteinerung um die Überreste eines Tintenfisches. Aber nicht nur die: Darin steckte auch der Zahn eines Flugsauriers. Die Weichkörper des Kopffüßers seien sehr gut erhalten geblieben, sodass die Wissenschaftler feststellen konnten, dass der Zahn nicht nur zufällig mit dem Tintenfisch zusammen konserviert wurde. Er steckte in dessen Weichteilen fest.

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Missglückte Jagd

Daraus schlossen die Forscher, dass es bei einer missglückten Jagd passiert sein muss. Vermutlich wollte sich der Flugsaurier im Flug den Tintenfisch aus dem Meer schnappen. Doch dem Jäger ging die Beute durch die Lappen und er verlor dabei auch noch einen Zahn.

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Es handelt sich um den ersten Nachweis dafür, dass Flugsaurier auch Jagd auf Tintenfische gemacht haben. Die Untersuchungen des Fossils wurden von René Hoffmann von der Ruhr-Universität in Bochum und seinen Kollegen durchgeführt. „Direkte Belege für erfolgreiche oder missglückte Jagdversuche sind in der fossilen Überlieferung selten“, geben die Forscher zu bedenken. Trotzdem seien diese Funde wichtig, um Räuber-Beute-Beziehungen zu verstehen und Nahrungsnetze rekonstruieren zu können. Ihre Erkenntnisse veröffentlichten die Forscher in der Fachzeitschrift "Nature".

Unklar bleibt, ob der Tintenfisch damals bei dem Angriff ums Leben kam. „Es kann sein, dass er durchaus eine Weile so weitergelebt hat,“ erklärt Hoffmann. Der Zahn steckte nämlich an einer Stelle, an der sich keine lebenswichtigen Organe befunden haben.

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