Mehr junge Kegelrobben als je zuvor an Ostsee-Stränden | The Weather Channel

Mehr junge Kegelrobben als je zuvor an Ostsee-Stränden

ARCHIV - 15.05.2019, Schleswig-Holstein, Helgoland: Robben liegen am Strand der D?ne vor Helgoland. Das Wattenmeersekretariat ver?ffentlicht am 03.07.2020 das Ergebnis der neuesten Kegelrobbenz?hlung. Foto: Carsten Rehder/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Mecklenburg-Vorpommern freut sich über Robbennachwuchs (Archivbild).
(Carsten Rehder/dpa)

An den Ostseestränden in Mecklenburg-Vorpommern sind in diesem Jahr mehr junge Kegelrobben gesichtet worden als je zuvor. Etwa 30 Jungtiere wurden beobachtet, wie die Umweltorganisation BUND mitteilte. Als ein Grund gilt, dass wegen der Corona-Pandemie die Strände lange Zeit menschenleer waren. Zudem nimmt Wissenschaftlern des Deutschen Meeresmuseums Stralsund zufolge die Zahl der Ostsee-Kegelrobben zu, nachdem die Tiere vor 100 Jahren in Deutschland ausgerottet waren.

Junge Robben brauchen Ruhe

Die Robbenbabys werden größtenteils im zeitigen Frühjahr geboren. Wenn sie sich von ihren Müttern abnabeln und erstmals selbst auf Jagd nach Fischen gehen, müssen sie sich öfter und länger ausruhen als erwachsene Tiere. Sie sollten dann nicht durch Strandbesucher und Hunde beunruhigt werden. Auch seien sie nicht hilflos und müssten nicht in eine Robbenauffangstation gebracht werden, wie BUND-Landesgeschäftsführerin Corinna Cwielag deutlich machte.

dpatopbilder - 02.07.2020, Mecklenburg-Vorpommern, Freest: Eine Kegelrobbe liegt auf einer Sandbank im Greifswalder Bodden in der Sonne. In diesem Jahr tauchen die Meeresbewohner vermehrt an der deutschen Ostseek?ste auf. Jungtiere wurden vor allem rund um den Greifswalder Bodden gemeldet - an der S?dostk?ste R?gens, im Strelasund und bei Greifswald. Im Fr?hjahr 2020 wurden an einem Tag mehr als 232 Robben gez?hlt. Foto: Jens B tner/dpa-Zentralbild/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Kegelrobben waren noch vor 100 Jahren in Deutschland so gut wie ausgerottet.
(Jens Bütner/dpa)

„Achtung, rastende Robbe“

Zuletzt ist Mitte Juni ein Jungtier bei Ahrenshoop gefunden und durch eine Absperrung gesichert worden, berichtete sie. Der BUND hat in 16 Gemeinden vom Klützer Winkel bis Greifswald Absperrausrüstungen deponiert, die bei Bedarf angefordert werden können. Auch Polizeistationen sollen mit den Robben-Sets aus Glasfaserstäben, Drahtlitze von der Rolle, Schildern mit der Aufschrift „Achtung, rastende Robbe“ und Informationsmaterial ausgestattet werden. Helfer könnten damit ein Viereck abstecken, das zum Wasser hin offen ist, Strandbesucher aber möglichst 100 Meter von der Robbe entfernt hält.

Rund um den Greifswalder Bodden

Jungtiere wurden nach Angaben der Robben-Forscherin Linda Westphal in diesem Jahr vor allem rund um den Greifswalder Bodden gesichtet. Dort lebten ganzjährig 60 bis 70 Robben. Die Greifswalder Oie und der Große Stubber seien die am stärksten von Robben genutzten Liegeplätze vor der Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns.

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