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Wespen: Diese Mittel vertreiben sie erfolgreich | Weather.com
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Tiere

Jeder hat sie zu Hause: Diese Mittel vertreiben Wespen erfolgreich

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Auf einen Blick

  • Erwachsene Wespe sind in den warmen Monaten auf der Suche nach Nahrung für ihre Jungtiere
  • Zwischen Anfang August und Ende September erreicht der alljährlich wiederkehrende Konflikt zwischen Mensch und Wespe
  • Mechanische Abwehrmethoden sind am effektivsten
  • Gegebenenfalls können Insektennetze genutzt werden

Sommerzeit ist Wespenzeit – je nach Region und Witterung schwärmen die gelb-schwarz gezeichneten Insekten in den warmen Monaten des Jahres mehr oder weniger intensiv aus, um Nahrung für ihre Jungtiere zu sammeln. Obwohl sich erwachsene Wespen in erster Linie von zuckerhaltigem Futter aus der Natur wie etwa Nektar, Pollen, Pflanzensäften oder Früchten ernähren, füttern sie ihre Larven vor allem mit eiweißhaltiger Nahrung. „Bereits im Juni sind die ersten Larven geschlüpft, und die sind hungrig", erläutert Eva Goris von der Deutschen Wildtier Stiftung in Hamburg.

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Gegen Wespen: "Effektive biologische Schädlingsbekämpfer"

„Sie brauchen ,Kraftnahrung‘, die aus proteinreichen Insekten besteht.“ Unter anderem bringen Wespen deshalb Blattläuse und Mücken als Nahrung für den Nachwuchs ins Wespennest, auch Fliegen und Spinnen verschmähen die Larven nicht. „Das macht Wespen zu effektiven, biologischen Schädlingsbekämpfern‘", sagt Goris. Auch deshalb plädiert sie für mehr Toleranz gegenüber den Insekten. „Ihr Lebensende naht ohnehin schon im Herbst.“

Konflikt zwischen Mensch und Wespe erreicht im Spätsommer Höhepunkt

In Konflikt mit dem Menschen geraten bei ihrer Nahrungssuche ohnehin nur zwei der einigen hundert in Deutschland heimischen Wespenarten. Sowohl die Deutsche Wespe (Vespula germanica) als auch die Gemeine Wespe (Vespula vulgaris) gehören zu den sogenannten Kurzkopfwespen und haben nicht nur deutlich längere Entwicklungszyklen als die meisten anderen hierzulande vertretenen Arten, sondern bilden auch deutlich größere Völker.

„Das bedeutet, dass die Tiere auch im Spätsommer noch zahlreiche Larven versorgen müssen, wenn das Nahrungsangebot in der Natur langsam schon wieder nachlässt“, sagt Dr. Melanie von Orlow, Expertin für Hymenoptoren (Hautflügler) beim Landesverband Berlin des Naturschutzbundes Deutschland e.V. (NABU). In der Folge versuchen die Wespen deshalb vermehrt, auch Menschen ihr Essen streitig zu machen – bevorzugt haben sie es auf zucker- und fleischhaltige Lebensmittel abgesehen. Etwa zwischen Anfang August und Ende September erreicht der alljährlich wiederkehrende Konflikt zwischen Mensch und Wespe deshalb seinen Höhepunkt.

Ruhig und bestimmt reagieren

Für den Fall, dass Wespen im Anflug sind, empfiehlt Eva Goris einige Verhaltensgrundregeln: „Man sollte nicht nach ihnen schlagen und keine hektischen Bewegungen machen.“ Vom Anpusten der Tiere rät Goris ebenfalls ab: „Auf das Kohlendioxid in unserem Atem reagieren sie panisch.“ Auch zerquetschen sollte man die Tiere nicht. Denn einerseits können auch tote Wespen noch stechen und ihr Gift einspritzen, andererseits stehen die Tiere unter Naturschutz. Besondere Vorsicht gilt für Allergiker – für sie können Wespenstiche schwere gesundheitliche Folgen haben.

Mechanische Mittel am wirksamsten gegen Wespen

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Trotzdem solle man durchaus den Mut haben, sich gegen Wespen zu wehren, sagt NABU-Expertin von Orlow: „Frei nach dem Motto ‚Wehret den Anfängen‘ kann man Wespen ruhig ihre Grenzen aufzeigen und ihnen signalisieren, dass das eigene Essen keine leichte Beute ist.“ So solle man die Tiere mit der flachen Hand oder einem geeigneten Gegenstand von den Speisen wegschieben. Auch das Abdecken des Essens verspricht Erfolg. Eine weitere Möglichkeit: Wespen unter Gläsern oder Bechern festsetzen oder Essensbehälter, in die sie hineinfliegen, bedecken.

Die Tiere können dann nach dem Ende der Mahlzeit wieder freigelassen werden. Bei all diesen Abwehrmaßnahmen geht es von Orlow zufolge nicht zuletzt auch darum, den Informationsfluss zum Nest zu unterbinden: „Kehrt eine Wespe von einem erfolgreichen Beutezug zurück, zeigt sie weiteren Artgenossen den Weg zur Futterquelle.“ Mechanische Abwehrmethoden – etwa eine Wassersprühflasche, mit der man die Tiere ansprüht und vertreibt – sind der Expertin zufolge mit Abstand am effektivsten. Für die Wirksamkeit von Hausmittelchen, wie etwa vermeintlich abschreckende Aromen und Gerüche oder Wespennest-Attrappen, gebe es dagegen keine wissenschaftlichen Belege.

Vorsicht vor Betrügern

Wer besonders große Angst vor Wespen hat, der kann gegebenenfalls auch Insektennetze nutzen und damit etwa Balkone oder Fenster verhängen, rät von Orlow. Befindet sich ein Wespennest in unmittelbarer Nähe der Wohnung, ist auch ein Anruf beim örtlichen Schädlingsbekämpfer eine Option. Allerdings sollte man dabei sichergehen, ein professionelles Unternehmen zu beauftragen, warnt die Expertin. Immer wieder gebe es Fälle, in denen unseriöse Anbieter ohne Fachkenntnis hunderte von Euro für die laienhafte Entfernung von Nestern verlangen.

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