„Nie dagewesene Dimensionen“: Die Vogelgrippe wütet an Deutschlands Küsten | The Weather Channel

„Nie dagewesene Dimensionen“: Die Vogelgrippe wütet an Deutschlands Küsten

04.11.2020, Schleswig-Holstein, Rickelsbüller Koog: Tote Nonnengänse liegen hinter einem Deich.
(Frank Molter/dpa)

Die Vogelgrippe, auch bekannt als Geflügelpest, breitet sich seit Oktober immer stärker in Deutschland aus.

Besonders betroffen sind die deutschen Küsten und hier besonders die schleswig-holsteinische Nordseeküste, wo viele Zugvögel auf ihrer Reise in wärmere Gefilde eine Rast einlegen. Doch auch im Binnenland häufen sich die Fälle.

Besonders Nonnengänse und Pfeifenten betroffen

Dabei sind es die drei Subviren H5N5, H5N8 oder H5N1, die der Vogelwelt zu schaffen machen. Ausbrüche der Vogelgrippe gab es in Deutschland in den vergangenen Jahren immer wieder, doch 2020 sind besonders viele Tiere von den Viren betroffen.

So schreibt der Umweltverband WWF Deutschland auf seiner Website von „nie dagewesene Dimensionen“, die der Ausbruch der Vogelgrippe im Wattenmeer inzwischen erreicht habe.

Der WWF zitiert Hans-Ulrich Rösner, Leiter des WWF-Wattenmeerbüros in Husum, folgendermaßen: „Allein im schleswig-holsteinischen Teil der Wattenmeer-Region wurden schon rund 8000 tote Wildvögel gefunden, die mit großer Wahrscheinlichkeit an der Vogelgrippe erkrankt waren.

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Betroffen sind vor allem Nonnengänse und Pfeifenten, aber auch weitere Vögel wie Seeadler oder Wanderfalken waren dabei. Leider ist ein Ende dieser Krise noch nicht absehbar.“ 

Übertragung auf den Menschen ausgeschlossen?

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Die Viren der Geflügelpest sind hochpathogen, also hochansteckend für Vögel. Sie haben aber, nach derzeitiger Einschätzung der Tierseuchenexperten des staatlichen Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI), kein zoonotisches Potenzial. Sie können also, nach derzeitigem Erkenntnisstand, nicht vom Tier auf den Menschen überspringen.

Abstand zu betroffenen Vögeln halten

Da dies jedoch noch nicht ganz sicher auszuschließen ist, warnen der WWF und die Nationalparkverwaltung im niedersächsischen Wattenmeer davor, einen kranken oder toten Vogel anzufassen. Vielmehr solle man Abstand zu den Vögeln halten und auch seinen Hund anleinen.

Wem auffällig viele kranke oder tote Vögel auffielen, der solle die zuständigen Veterinärbehörden über die Beobachtung und den Fundort informieren.

Zugvögel als Verbreiter wahrscheinlich

Wir schnell Viren sich verbreiten, hat 2020 auf erschreckende Weise demonstriert. So ist auch der Seuchenausbruch der Vogelgrippe kein rein deutsches Problem. Ob in Dänemark, in Großbritannien, in Irland, Frankreich oder in den Niederlanden, überall wütet die Geflügelpest.

Laut FLI wurden seit Juli 2020 auch zahlreiche Fälle der Vogelgrippe in Russland, in Kasachstan gemeldet und rund um das Schwarze Meer gemeldet. Experten halten eine Verbreitung der Krankheit über Zugvögel für wahrscheinlich.

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