Tier des Jahres 2021: Fischotter breitet sich in Thüringen aus | The Weather Channel
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Tier des Jahres 2021: Fischotter breitet sich in Thüringen aus

ARCHIV - 14.02.2017, Brandenburg, Schorfheide: Ein Fischotter (Lutra lutra) läuft im Wildpark durch sein Gehege. (zu dpa «Tier des Jahres 2021: Fischotter breitet sich in Thüringen weiter aus») Foto: Bernd Settnik/dpa-Zentralbild/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Fischotter gelten in Deutschland als vom Aussterben bedroht. In einigen Bundesländern erholen sich die Bestände - und nun fasst er auch in Thüringen wieder Fuß
(Bernd Settnik/dpa)

Er hat einen schlanken, gut isolierten Körper und labt sich besonders gerne an Fisch: Der Fischotter ist Tier des Jahres 2021 und im in Thüringen ist er wieder auf dem Vormarsch. „Wir haben eine richtige Wiedereinwanderung beobachten können“, sagt Maria Schmalz von der Fischökologischen und Limnologische Untersuchungsstelle Südthüringen in Schleusingen.

Vom Aussterben bedroht

Die ans Leben am und im Wasser angepasste Marderart wird vom Bundesamt für Naturschutz in Deutschland unter Gefährdungsstufe 1 als „vom Aussterben bedroht“ gelistet. Während in einigen Bundesländern dank guter Pflege die Bestände wieder wachsen, galt er in Thüringen seit 1974 als ausgestorben.

Erstmals in Thüringen wieder 1996 entdeckt

Lange wurden die Tiere gejagt, Umweltverschmutzungen taten ihr Übriges. „In Thüringen ist er 1996 erstmals an der Grenze zu Bayern wieder nachgewiesen worden“, berichtet Schmalz. Vor allem sei eine Bewegung von Osten nach Westen bei der Ausbreitung des „Lutra lutra“ in Thüringen zu beobachten. So sei die Pleiße, die Weißen Elster und die Saale besiedelt. Inzwischen gebe es aber auch Nachweise an der Unstrut und an der Werra.

Anzahl schwer festzumachen

Wie viele der scheuen Tier durch Thüringens Gewässer schwimmen, lasse sich aber nicht bestimmen. Denn der Nachweis der Otter funktioniert in erster Linie über deren Losung, Kotspuren, die die Tiere gerne unter Brücken hinterlassen.

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Inzwischen kommen aber auch Nachweise über Bilder aus Wildkameras. „Zum Teil sieht man auf den Aufnahmen die Fischotter auch mal mit Nachwuchs“, berichtet Schmalz.

Otter frisst nicht nur Fisch

Fisch fresse der Otter natürlich gerne, aber er fresse auch Amphibien und Kleinsäuger wie Wasserspitzmäuse. „Und er greift sich auch den nicht einheimischen Signalkrebs, da kann er aufräumen“, berichtet Schmalz. Gerade Naturschützer blicken skeptisch auf diese Krebse, da sie einheimische Arten verdrängen.

Mehr Otter in Bayern – zum Leidwesen von Teichwirten

Aber auch der Fischotter ist nicht überall gern gesehen. In Bayern, wo die Bestände der Fellträger besser aufgestellt sind, fürchten Teichwirte und Angler um Fische, Krebse und Muscheln. „Wir haben gute Kontakte zum Berufsfischerverband, aber bislang gab es in Thüringen noch keinen Ärger wegen des Fischotters“, sagt Schmalz.

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