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Gefährliche Blutsauger: Tropische Mücken legen in Europa auch im Winter Eier ab | Weather.com
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Gefährliche Blutsauger: Tropische Mücken brüten in Europa auch im Winter

Close up of Aedes Aegypti Mosquito resting on the leaf in garden. Aedes is a genus of mosquitoes transmit serious diseases, including dengue fever, yellow fever, the Zika virus and chikungunya. Aedes originally found in tropical and subtropical zones
Um die künftige Verbreitung in Europa abzuschätzen, untersuchte ein Forscherteam aus Italien die Fähigkeit der eingewanderten Mücken, auch im Winter zu brüten.
(GettyImages)

In Südeuropa ist die gefährliche Krankheiten übertragende Asiatische Tigermücke schon länger heimisch, seit einiger Zeit breitet sie sich auch in Deutschland aus. Wie Forscher nun herausgefunden haben, brüten die Blutsauger auch in der kalten Jahreszeit.

In Mittelitalien lege die Art mit dem Fachnamen Aedes albopictus gelegentlich sogar noch im Winter Eier ab, berichtet nun ein Forscherteam im Fachmagazin „Royal Society Open Science“. Im Zuge des Klimawandels drohen die Tiere demnach in mehreren Regionen Südeuropas ganzjährig zu brüten - was das Potenzial der Ausbreitung von Krankheiten vergrößern würde.

Erste Infektionen mit Zika in Frankreich gemeldet

Die Asiatische Tigermücke kann Dutzende Viren übertragen, darunter potenziell tödliche Erreger wie Dengue-, Chikungunya- und Zika-Virus. In Deutschland gibt es bisher keinen bekannten Fall einer solchen Ansteckung, in benachbarten Ländern allerdings schon - in Südfrankreich zum Beispiel wurden mehrfach Zika-Infektionen durch dort heimische Tigermücken gemeldet. Nachgewiesene Dengue-Infektionen gab es etwa auf Madeira sowie in Kroatien und Frankreich. Auch Chikungunya-Ausbrüche gab es im Mittelmeerraum bereits.

Hierzulande existieren vor allem im süddeutschen Raum bereits mehrere Populationen. Zudem wurden Asiatische Tigermücken auch in diesem Jahr wieder in einer Berliner Kleingartenanlage nachgewiesen. „Eine erfolgreiche Überwinterung ist damit belegt und eine dauerhafte Ansiedlung zu befürchten“, hieß es von der Senatsverwaltung für Gesundheit.

Mücken könnten künftig an Küstenabschnitten ganzjährig brüten

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Um die künftige Verbreitung abzuschätzen, untersuchten die Forschende um Irene Del Lesto vom Istituto Zooprofilattico Sperimentale del Lazio e Toscana (IZSLT) in Grosseto die Fähigkeit der Mücken, auch im Winter zu brüten. Zudem führten sie Computersimulationen bis zum Jahr 2080 durch, um auf die Entwicklung abhängig von den prognostizierten Witterungsbedingungen zu schließen.

Das Team hängte Eierfallen aus und erfasste von 2018 bis 2022 jeweils im Winter - Anfang Dezember bis Ende Februar - die Zahl dort abgelegter Eier. Die Zeiten der Eiablage glichen sie mit den durchschnittlichen Minimaltemperaturen in den Wochen zuvor ab. Die Schwelle für eine sporadische Eiablage liegt demnach bei etwa vier Grad. Ganzjähriges Brüten sei bei einer Minimaltemperatur im Januar von etwa zehn Grad möglich. Künftig könnten die Mücken demnach an zahlreichen Küstenabschnitten in Südeuropa - vor allem in Portugal, Spanien, Italien und Griechenland - sporadisch auch im Winter oder sogar generell ganzjährig brüten.

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