Artenschutz: Welche Tierarten 2024 gefährdet sind | Weather.com
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Tiere

Welche Tierarten gefährdet sind - und welchen es besser geht

White-Tailed Eagle (Haliaeetus albicilla) in flght on July 10, 2017 in Mull Island, Scotland, UK..
Die Population der Seeadler, dem größten Greifvogel Europas, hat sich erholt.

Auf einen Blick

  • Die Umweltstiftung WWF zeigt in ihrem alljährlichen Bericht den Stand des Artenschutzes auf.
  • Viele Tierarten sind 2024 weiterhin gefährdet - so beispielsweise auch der heimische Igel.
  • Bei anderen Arten ist jedoch aufgrund von Maßnahmen ein Aufwärtstrend erkennbar.

Der Mensch zerstört seine Umwelt und schadet somit auch vielen Tierarten. Doch neben den Verlierern präsentiert der WWF auch Gewinner.

Vielen geht es schlechter, anderen aber besser: Die Umweltstiftung WWF zieht für das Jahr 2024 erneut eine durchwachsene Bilanz im Hinblick auf den weltweiten Artenschutz. "Tier- und Pflanzenarten verschwinden im Zeitraffertempo für immer von unserem Planeten", sagte Kathrin Samson, Vorständin Naturschutz beim WWF Deutschland.

Auch heimische Tiere in Gefahr

Korallen, Borneo-Elefanten, das südostasiatische Dschungel-Rind Banteng und Brillenpinguinen geht es laut WWF teils dramatisch schlechter. Und sogar der heimische Igel habe mit Problemen zu kämpfen.

Die Zahl der Westeuropäischen Igel, auch Braunbrustigel genannt, geht demnach stark zurück. Die Art werde jetzt als "potenziell gefährdet" eingestuft.

Banteng (Bos javanicus) , is a species of wild cattle found in Southeast Asia.
Auf der Erde gibt es nur mehr rund 3300 Banteng-Rinder.
(Getty Images)

Zu den Verlierern zählt der WWF auch den Wolf, dessen Schutzstatus der Europarat im Dezember herabgestuft hatte. Mit 200 Rudeln sei die Art auch in Deutschland noch nicht in einem sogenannten "günstigen Erhaltungszustand".

WWF: Unermessliche Tragödie in Korallenriffen

In den Korallenriffen der Erde vollzog sich laut WWF im zu Ende gehenden Jahr "eine Tragödie unermesslichen Ausmaßes". Die Klimakrise habe zu Rekordtemperaturen im Wasser geführt, durch die in den tropischen Meeren der ganzen Welt die Korallenriffe bleichen.

"Die Unterwasserwälder der Meere stehen förmlich in Flammen. Hält dieser Zustand länger an, drohen große Teile dieser ikonischen Lebensräume abzusterben", hieß es.

Nur noch 1000 Borneo-Elefanten in freier Wildbahn

Borneo-Elefanten sind mittlerweile so selten, dass nur noch rund tausend Exemplare in freier Wildbahn leben. Und auch der weltweite Banteng-Bestand ist stark geschrumpft - die Population wird nur noch auf etwa 3300 Tiere geschätzt.

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Die Art gilt seit diesem Jahr als vom Aussterben bedroht. Ebenso Brillenpinguine, eine afrikanische Art: Während es 1956/57 noch 141.000 Brutpaare gab, werden jetzt laut WWF nur noch etwa 9900 Paare gezählt.

Betty's Bay, South Africa -African penguin (Spheniscus demersus), also known as the jackass penguin and black-footed penguin at Stony Point penguin colony.
Die Population der Brillenpinguine ist seit den 1950er Jahren stark geschrumpft.
(Getty Images)

"Die Ursachen sind allesamt menschengemacht: Lebensraumzerstörung, Übernutzung und Wilderei, invasive Arten, Umweltverschmutzung sowie die Klimakrise", betonte Kathrin Samson mit Blick auf die bedrohten Arten.

Die Verlierer-Arten stehen laut WWF stellvertretend für Tausende weitere bedrohte Arten. Laut der aktuellen Roten Liste der Weltnaturschutzunion (IUCN) gelten rund 46.300 Tier-, Pflanzen- und Pilzarten als bedroht.

Lichtblicke neben Rückschritten

Neben den Rückschritten sieht der WWF aber auch Lichtblicke: "Luchsen und Tigern geht es besser, Siamkrokodile, Meeresschildkröten und Thunfische kehren in ihre altangestammten Lebensräume zurück und der Seeadler ist im Aufwind", hieß es von der Stiftung.

In der Nordsee tauchen wieder vermehrt Blauflossen-Thunfische auf, die durch Überfischung lange Zeit verschwunden waren. Strenge Fangverbote und die Bekämpfung illegaler Fischerei sorgen laut WWF dafür, dass die Population, die im Nordostatlantik wandert und im Mittelmeer laicht, wieder auf ein gutes Niveau anwachsen konnte.

WWF sieht C​hancen für die Natur

Der Seeadler, der größte europäische Greifvogel, war laut der Stiftung um 1900 fast vollständig ausgerottet. Heute leben in Deutschland demnach wieder mehr als 1000 Brutpaare. Der WWF führt den Erfolg auch auf seine eigene Arbeit zurück, etwa das 1968 in Schleswig-Holstein ins Leben gerufene "Projekt Seeadlerschutz".

Die Population der Unechten Karettschildkröte erhole sich im Mittelmeer unter anderem durch die Reduzierung von Beifang und den Erhalt von Niststränden. Die positiven Beispiele zeigten, dass es trotz Rückschlägen und Krisen noch Chancen für die Natur und uns Menschen gebe, so die Stiftung.

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