Illegale Freilassung von Luchsen in den Highlands sorgt für Aufsehen | Weather.com
Advertisement
Advertisement

Illegale Freilassung von Luchsen in den Highlands sorgt für Aufsehen

9. Dezember 2024: Dieses von der Royal Zoological Society of Scotland zur Verfügung gestellte Videobild zeigt einen Luchs im Cairngorms National Park, Schottland (Royal Zoological Society of Scotland via AP)
9. Dezember 2024: Dieses von der Royal Zoological Society of Scotland zur Verfügung gestellte Videobild zeigt einen Luchs im Cairngorms National Park, Schottland
(Royal Zoological Society of Scotland via AP)

Eigentlich wollen schottische Umweltschützer ja wieder Luchse in den Wäldern der Highlands sehen. Doch dass jetzt mehrere Exemplare der seit Jahrhunderten in Schottland ausgestorbenen Wildkatzenart dort am Mittwoch gesichtet wurden, entspricht nicht ihren Vorstellungen. Der Fund hat Sorgen ausgelöst, ein privater Züchter habe die Raubtiere illegalerweise in die freie Wildbahn entlassen.

Bleiben Sie mit der kostenlosen App von The Weather Channel immer auf dem neuesten Stand! Hier herunterladen!

Zwei Luchse wurden am Donnerstag eingefangen. Die Suche nach weiteren lief, da am Freitagmorgen zwei Tiere nahe Killiehuntly im Cairngorms-Nationalpark gesehen wurden. Es würden Fallen in der Gegend gelegt, damit die Luchse lebend eingefangen und in den Zoo von Edinburgh gebracht werden könnten, wo sich die bereits eingefangenen Luchse in Quarantäne befänden, sagte David Field von der Royal Zoological Society of Scotland.

S​teckt ein Privatzüchter dahinter?

Aktivisten wollen erreichen, dass Luchse wieder in freier Wildbahn in den Highlands unterwegs sind, um den Hirschbestand einzudämmen und den Einsatz Schottlands für die Vielfalt von Wildtieren zum Ausdruck zu bringen. Zunächst war unklar, wer die gesichteten Luchse freigelassen hat. Experten vermuten aber, dass es entweder jemand war, der selbst aktiv werden wollte, weil ihm das Warten auf eine Genehmigung der Regierung für das Luchs-Projekt zu lange dauere, oder jemand, der das Vorhaben ablehne und die Pläne der Aktivisten vereiteln wolle.

Unrechtmäßige Wiedereinführungen von Tieren habe es in Schottland schon zuvor gegeben, sagte Darragh Hare von der Wildtierschutz-Forschungsabteilung der University of Oxford. Er verwies auf Freilassungen von unter anderem Bibern. Es sei aber wichtig, dass so etwas auf die richtige Weise geschehe, dass jeder ein Mitspracherecht habe.

Luchse sind keine Gefahr für Menschen

Advertisement

Luchse waren vor 500 bis 1.300 Jahren aus Schottland verschwunden, womöglich aufgrund von Jagd und Verlust ihres Lebensraums. Seit mindestens 2021 laufen Bemühungen, die Tierart in freier Wildbahn wiedereinzuführen. Damals gab eine Gruppe namens Lynx to Scotland eine Studie zur Einstellung der Öffentlichkeit gegenüber dem Projekt in Auftrag. Die Gruppe bemüht sich aktuell um die Genehmigung der Regierung, eine beschränkte Anzahl Luchse in einem genau festgelegten Gebiet als Testlauf freizulassen.

Die Gruppe versichert, die Tiere seien scheu und stellten keine Gefahr für Menschen dar. In Deutschland, Frankreich und der Schweiz sind Luchse erfolgreich wieder eingeführt worden.

Kritiker verweisen auf Gefahr für Tiere

Unterstützer der geplanten Maßnahme in Schottland kritisierten am Donnerstag die vorschnelle und illegale Freilassung der Tiere dort. "Unverantwortliche und illegale Freilassungen wie diese sind komplett kontraproduktiv", teilte der Exekutivdirektor der Aktivistengruppe SCOTLAND: The Big Picture, Peter Cairns, mit, dessen Gruppe am Wiedereinführungsprojekt beteiligt ist.

Die mögliche Wiedereinführung war auch Thema einer Debatte im schottischen Parlament 2023. Befürworter betonten dabei die Vorteile, die ein Abbau der Hirschpopulation ihren Angaben zufolge hätte, die den Wäldern Schottlands Schäden zufügten. Kritiker verwiesen aber auf eine mögliche Gefahr für Schafe und Vögel, die ihre Nester am Boden bauen.

Advertisement