Jaguare fliehen nach Bränden ins Feuchtgebiet Pantanal | Weather.com
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Studie: Feuchtgebiete bieten Jaguaren Schutz bei Bränden

Normal leben Jaguare im dichten Regenwald – nach Bränden sind sie ins überflutete Pantanal-Feuchtgebiet geflüchtet

Auf diesem von Global Change Biology zur Verfügung gestellten Bild ist ein Jaguar zu sehen, der von einer Kamera an einem unbekannten Ort im brasilianischen Pantanal aufgenommen wurde.
Jaguare haben im brasilianischen Feuchtgebiet Pantanal einen neuen Lebensraum gefunden, nachdem sie aufgrund von Bränden aus dem Regenwald flüchten mussten
(Global Change Biology/dpa)

Nach den schweren Bränden im Jahr 2020 suchen Jaguare einen neuen Lebensraum – und finden ihn im Pantanal. Das Feuchtgebiet im Zentrum Südamerikas ist normalerweise kein typischer Lebensraum für diese Großkatzen. Doch die klimatischen Veränderungen zwingen die Tiere zu einem ungewöhnlichen Rückzug.

Wo leben Jaguare normalerweise?

Jaguare leben üblicherweise im dichten Regenwald – vor allem im Amazonasgebiet oder in den tropischen Wäldern Mittel- und Südamerikas. Dort finden sie reichlich Beutetiere und dichte Vegetation zum Verstecken. Dass nun zahlreiche Jaguare in ein überflutetes Feuchtgebiet wie das Pantanal ausweichen, ist ungewöhnlich – und für Forschende ein wichtiges Signal.

Was macht das Pantanal besonders?

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Das Pantanal liegt größtenteils in Brasilien und ist das größte Binnen-Feuchtgebiet der Welt. Es ist über 15.000 Hektar groß, schwer zugänglich und steht monatelang unter Wasser. Genau diese Abgeschiedenheit macht es aktuell zu einem wertvollen Rückzugsort. Nach den Waldbränden und der extremen Dürre fanden Forschende dort überraschend viele Jaguare – sogar mehr als zuvor.

Die Studie, veröffentlicht im Fachmagazin Global Change Biology, basiert auf Wildkamera-Aufnahmen und der Analyse von 175 Kotproben. Die Aktivität der Tiere ging nach dem Feuer zunächst zurück, stieg dann aber schnell wieder an. Ein Jahr später wurden Jungtiere geboren, und viele Jaguare wanderten aus anderen Gebieten ein.

Wie passt sich der Jaguar an diesen Lebensraum an?

Auffällig ist auch das Beuteverhalten der Tiere. Während Jaguare sonst vor allem Landsäugetiere jagen, ernähren sie sich im Pantanal hauptsächlich von Fischen und Kaimanen. Diese Spezialisierung blieb auch nach dem Feuer bestehen – obwohl das Angebot an Landbeute wieder zunahm.

Was bedeutet das für den Artenschutz?

Die Brände 2020 zerstörten mehr als 4,45 Millionen Hektar Lebensraum und führten zum Tod von Millionen Wirbeltieren. Ursachen waren extreme Hitze, Dürre und menschliche Eingriffe. Die Forschenden fordern daher besseren Schutz solcher Rückzugsräume und ein effektiveres Brandmanagement – denn das Pantanal könnte in Zukunft eine entscheidende Rolle beim Erhalt bedrohter Arten spielen.

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