Urzeit-Wal mit Hai-Zähnen entdeckt | Weather.com

Australien: Urzeit-Wal mit Hai-Zähnen entdeckt

Paläontologen entdecken einen neuen Urzeit-Wal. Der Mini-Wal mit scharfen Zähnen lebte vor 25 Millionen Jahren.

In this illustration provided by Ruairidh Duncan a Janjucetus dullardi is depicted chasing a fish. (Ruairidh Duncan via AP)
So furchterregend soll der Urzeit-Wal ausgesehen haben (Illustration)
(Ruairidh Duncan via AP)

Niedlich war er nicht. Nach allem, was sich aus einem angespülten Fossil ableiten lässt, war der vergleichsweise kleine Urzeit-Wal eher wild und gefährlich. Wissenschaftler haben das Fundstück genau untersucht – und bezeichnen es als sehr erstaunlich.

Was entdeckten australische Forscher am Strand?

Australische Paläontologen haben einen besonderen Fund gemacht: einen Urzeit-Wal mit scharfen Zähnen und riesigen Augen. Ein Hobby-Fossiliensammler entdeckte das versteinerte Schädelteil inklusive Zahn und Ohrknochen zwischen Felsen am Jan Juc Beach an der Küste südwestlich von Melbourne.

Wie sah der Urzeit-Wal aus?

Der Urzeit-Wal "Janjucetus dullardi" lebte vor etwa 25 Millionen Jahren. Seine vergleichsweise kleine Größe geben die Forscher so an: "Er passte gut in ein Einzelbett." Seine Schnauze erinnert an die eines Hais, die Augen hatten die Größe eines Tennisballs. Seine Zähne waren rasiermesserscharf. Erich Fitzgerald, leitender Kurator für Wirbeltierpaläontologie am Museum Victoria Research Institute, beschreibt das Tier als „verrückte Mischung aus Wal, Seehund und Pokémon-Figur“.

Was wissen Forscher über die Herkunft?

Der Urzeit-Wal gehört zur Familie der Mammalodontidae – einer frühen, heute ausgestorbenen Gruppe innerhalb der Bartenwale. Bisher lagen weltweit nur vier Funde dieser Art vor. Alle stammen aus der Erdgeschichte des Oligozäns, einer Zeitspanne zwischen 34 und 23 Millionen Jahren.

Wie ordnet sich der Fund ein?

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Mit seinen kräftigen Kiefern und den auffälligen Zähnen unterscheidet sich der Urzeit-Wal deutlich von heutigen Riesen wie dem Blauwal oder dem Buckelwal. Möglicherweise ragten kleine, beinartige Stummel aus der Körperwand, so Fitzgerald. Klarheit könnte nur ein umfassenderes Skelett bringen – ein Fund, den Forscher bislang für fast ausgeschlossen halten.

Wer entdeckte den Schädel?

Der australische Schulleiter Ross Dullard stieß 2019 bei Ebbe auf das Fossil. Als er einen dunklen Stein anstupste, löste sich ein Zahn. Dullard erkannte sofort, dass es sich nicht um ein gewöhnliches Tier handelte, und schickte Fotos an das Museum in Melbourne. Die wissenschaftliche Bestätigung als neue Art dauerte mehrere Jahre.

Was bedeutet der Fund für die Forschung?

Fossilien wie dieser Urzeit-Wal liefern wichtige Hinweise zur frühen Evolution der Wale. Die Analyse hilft dabei, Fragen zu Verhalten, Ernährung und Anpassung zu beantworten. Forscher hoffen auch auf Rückschlüsse, wie urzeitliche Wale auf Veränderungen der Ozeane reagierten – und was das für heutige Arten bedeuten könnte.

Wie reagierte der Entdecker?

Hobby-Paläontologe Dullard feiert seine Entdeckung und deren offizielle Bestätigung nun mit einer „Fossilien-Party“. Er plant Spiele zum Thema Wale und aus Wackelpudding hergestellte Leckereien in Form der Meeressäuger. "Das hat mir sechs Jahre die Konzentration geraubt. Ich hatte schlaflose Nächte. Ich habe von diesem Wal geträumt."

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