Nabu fordert Nachtfahrverbot für Mähroboter | Weather.com

Nabu fordert Nachtfahrverbot für Mähroboter

Seine vielen Stacheln schützen ihn nicht vor allem: Igel sind nach Nabu-Einschätzung vielen Bedrohungen ausgesetzt, darunter ein „messerscharfer, tödlicher Trend“.

17.06.2020, Nordrhein-Westfalen, Pulheim: Ein Igel mit einer Kopfverletzung sitzt auf einer Zeitung. (Marius Becker/dpa)
17.06.2020, Nordrhein-Westfalen, Pulheim: Ein Igel mit einer Kopfverletzung sitzt auf einer Zeitung.
(Marius Becker/dpa)

Die Zahl der von Rasenmährobotern schwer verletzten und getöteten Igel steigt nach Einschätzung des Naturschutzbundes Nabu massiv. Zwar gebe es keine harten Zahlen, aber allein in die Auffangstation in Leiferde im Landkreis Gifhorn seien im vergangenen Jahr 501 Igel gebracht worden, sagte Bärbel Rogoschik, Leiterin des dortigen Artenschutzzentrums.

In den Jahren zuvor seien es in der Regel zwischen 200 und 300 Igel gewesen. „Die Notfälle steigen exponentiell“, warnte sie. Der Nabu forderte in Niedersachsen ein verbindliches Nachtfahrverbot für automatisierte Mähroboter täglich zwischen 18.00 und 7.00 Uhr.

Viele Tiere sterben

Auch in anderen Bundesländern seien Igel-Auffangstationen „ausgelastet und überlastet“, sagte Rogoschik. Die Dunkelziffer getöteter und verletzter Igel dürfte ihren Worten zufolge hoch sein – viele Tiere sterben demnach versteckt in Hecken oder unter Sträuchern.

„Es gibt so viele Gefahrenquellen“, sagte sie mit Blick etwa auch auf zu enge Maschendrahtzäune, in denen sich Igel verfingen und verhungerten. Es sei ein „messerscharfer, tödlicher Trend“, sagte Nabu-Experte Rüdiger Wohlers zu den Mährobotern.

Nach früheren Angaben des niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz stehen Igel inzwischen auf der Vorwarnliste der aktualisierten Roten Liste für gefährdete Tierarten.

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