Maulwürfe vertreiben: Drei Tipps | Weather.com
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Auch bei Bodenfrost aktiv: Die wichtigsten Fakten über Maulwürfe

Maulwürfe halten keinen Winterschlaf. Wie sie den Winter überstehen und weshalb sie – wenn überhaupt – vertrieben statt bekämpft werden sollen.

Ein Maulwurf schaut aus seinem Bau
(Getty Images)

Bei Gärtnern und Landwirten sind sie eher unbeliebt, dabei sind sie ein Zeichen für besonders gesunde Gärten: Maulwürfe, die sich fleißig durch die Erde buddeln. Damit hören sie auch im Winter nicht auf. „Maulwürfe halten keinen Winterschlaf“, sagt Silvia Teich, Sprecherin beim Naturschutzbund (NABU). „Sie machen einfach weiter mit dem Graben von Gängen.“ Die Gänge nutzen die nahezu blinden Tiere als Schlaf-, Nest- und Vorratskammern.

„Die Fleischfresser meiden übrigens jede vegetarische Ernährung und lassen – entgegen mancher Gerüchte – auch Wurzeln, sowie Gemüse und Pflanzen in Ruhe“, sagt sie. „Regenwürmer, Raupen, Schnecken, Engerlinge und andere Insektenlarven stehen ebenso auf dem Speiseplan wie beispielsweise Spinnen.“

Maulwurfshaufen belüften die unterirdischen Gänge

Da die Maulwürfe für das Graben der Gänge das überschüssige Erdmaterial mit dem Kopf beziehungsweise Rüssel nach oben schieben, entstehen die unbeliebten Maulwurfshügel. „Seinen Namen hat der Maulwurf übrigens von dem alten Begriff ‚Molte‘, der mit Schnauze oder Maul nichts zu tun hat und ‚Erde‘ bedeutet“, sagt Teich.

„Der Maulwurf könnte also auch ‚Erdwerfer‘ heißen.“ Die Haufen sind eine lebensnotwendige Belüftung der unterirdischen Gänge, da die intensive Verdauung des Maulwurfs dazu führt, dass er große Mengen Kohlendioxid abgibt und dieses entweichen muss. „Es ist daher sinnlos, die Erdhügel festzuklopfen, da der Maulwurf dann rasch an andere Stelle einen aufwirft, um nicht in seinem Mief zu ersticken“, sagt die NABU-Sprecherin.

Mit Insekten- und Regenwurmvorrat durch den Winter

Auch wenn Maulwürfe im Winter die Buddeltätigkeit fortführen, so ist diese doch etwas anders als im Sommer. „Wenn es Bodenfrost gibt, graben sie gegebenenfalls etwas tiefer“, sagt Teich. In den unterirdischen Kammern legen sich die Tiere bereits vor der kalten Jahreszeit Insekten- und Regenwurmvorräte an, von denen sie sich dann im Winter ernähren.

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„Damit die Regenwürmer frisch bleiben, beißen ihnen die Maulwürfe, die Vorderenden ab“, so die NABU-Sprecherin. „Damit überleben die Regenwürmer zunächst, können aber nicht mehr entwischen.“ Auch wenn sie keinen Winterschlaf halten, so verlangsamen Maulwürfe bei Kälte ihre Aktivitäten – sie senken die Atemfrequenz und die Körpertemperatur ab, um Energie zu sparen.

NABU rät davon ab, die Maulwürfe zu vertreiben

Wer die Maulwürfe in seinem Garten loswerden will, der ist beim NABU allerdings an der falschen Adresse: „Wir raten davon ab, Maulwürfe aus dem Garten zu vertreiben und geben daher auch keine Tipps dafür“, betont die Sprecherin. „Einerseits sind die Tiere streng geschützt, andererseits sind sie für den Garten sehr nützlich, weil sie den Boden durchlüften und viele Schädlinge fressen.“

Auch das Umweltbundesamt (UBA) betont, dass die Maulwürfe keine Schädlinge, sondern Nützlinge sind und sie als geschützte Art auf keinen Fall getötet werden dürfen. Ausnahmen gebe es von der Naturschutzbehörde in der Regel nur, wenn ein Deich durch die Gänge in Gefahr sei. „Auch Lebendfallen dürfen aus Tierschutzgründen nicht verwendet werden, da sie von den Maulwürfen meist nicht überlebt werden“, so das UBA.

Drei Tipps, wie man Maulwürfe zum Umziehen bewegt

Wer die Tiere aber partout nicht in seinem Garten haben will, der kann versuchen, sie ohne verbotene Chemie zu vertreiben. Drei Tipps:

  1. Da Maulwürfe geruchsempfindlich sind, raten beispielsweise Gartencenter dazu, mit Hundehaaren, Essigessenz, Wermut, Knoblauch oder Brennnesseljauche an und in den Gängen die Tiere zur Flucht zu animieren.
  2. Mit Alkohol lasse sich ein Maulwurf ebenfalls vertreiben. Dazu müsse man leere Alkoholflaschen kopfüber in die Gänge stecken.
  3. Auch Schallwellen können laut Obi-Magazin die Maulwürfe zur Flucht bewegen. Dafür sollten etwa Flaschen schräg in den Boden eingegraben werden und so der Wind für störende Geräusche sorgen. Ebenso können in die Gänge geschlagene Holzpfähle, gegen die häufig geklopft wird, die Maulwürfe vertreiben.

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