5 außergewöhnliche Eigenschaften von Rentieren | Weather.com
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Mehr als Schlitten-Tiere: 5 außergewöhnliche Eigenschaften von Rentieren

Rentiere sind wahre Überlebenskünstler, doch ihre Art ist stark bedroht. Warum die Tiere so faszinierend sind und welche Schutzmaßnahmen jetzt nötig sind!

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Bekannt sind sie vor allem als Chauffeure des Weihnachtsmanns, die unermüdlich dessen Schlitten um den Globus ziehen, damit die Menschen weltweit ihre Geschenke pünktlich bekommen.

Doch in Rentieren steckt auch in der Realität viel Außergewöhnliches. Die Hirschart wurden bereits vor über 2000 Jahren domestiziert. Rentiere dienen vor allem den Urvölkern in Skandinavien und Russland als Nutztiere.

Überleben in extremer Umgebung per Zufallsprinzip

Die robusten Herdentiere haben ihre Ernährungsgewohnheiten perfekt auf die unwirtlichen Lebensumstände von kargen Winterwüsten angepasst. Dazu besitzen sie außerordentliche Fähigkeiten:

  • Sie sind versierte Schwimmer, die auf ihren Wanderungen Flüsse und sogar Meeresarme durchqueren.
  • Rentierkälber lernen bereits in den ersten 90 Minuten ihres Lebens zu laufen. Sie müssen in der Lage sein, mit der Herde mithalten zu können. Und diese Wanderungen haben es in sich.
  • Die Karibus, wie sie in Nordamerika genannt werden, legen die längsten bekannten Landwanderungen zurück - manche wandern über 5000 Kilometer. Wenn der Sommer in der arktischen Tundra sich dem Ende nähert und der aufkeimende Winter den Boden gefrieren lässt und ihnen Gräser und Flechten verweigert, brechen die Karibu zu ihrer strapaziösen Wanderung in ihr Winterquartier gen Süden auf.
  • Rentiere leben häufig in kleineren Herden. Das ändert sich, wenn sie zu Wanderungen aufbrechen. Sie schließen sich dann zu riesigen Herden zusammen. Eine der größten ist die Western Arctic Herd in Nordamerika, die fast 300.000 Karibus umfasst.
  • Rentiere sind wahre Überlebenskünstler. In der kargen Landschaft von Taiga und Tundra kommen sie mit Gräsern, Flechten, Pilzen, Laub und Rinde aus.
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Anders als Menschen sind sie auch nicht auf die innere Uhr angewiesen und leben unabhängig vom Licht. Sie leben ihr Leben im Winter taktlos. Weil es ihnen während der dunklen Wintertage nicht möglich ist, ihren Lebensrhythmus nach der Tag-Nacht-Folge auszurichten, hebeln sie diesen Mechanismus aus. Aktivitäten wie Schlafen und Fressen verteilen sie per Zufallsprinzip über 24 Stunden.

Rentiere sind nicht nur exzellente Schlittenchauffeure - sie können noch viel mehr
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Rentiere sind nicht nur exzellente Schlittenchauffeure - sie können noch viel mehr

Rentiere bedroht durch Klimawandel

Der Klimawandel bedroht die Rentierpopulation weltweit und hat bereits zu einem dramatischen Rückgang geführt. Forscher zufolge gibt es heute fast zwei Drittel weniger Rentiere als vor 30 Jahren. Einer Studie, die in der Fachzeitschrift "Science Advances" im August 2025 veröffentlicht wurde, könnten die Bestände bis zum Ende des Jahrhunderts weiter drastisch schrumpfen, insbesondere in Nordamerika mit einem Rückgang von bis zu 84 Prozent. Selbst bei moderaten Emissionsszenarien wird ein erheblicher Verlust erwartet, während der Süden Asiens seine Rentierbestände komplett verlieren könnte.

Forschende haben die Entwicklung der Rentierpopulation über 21.000 Jahre hinweg analysiert und betonen die Dringlichkeit von Schutzmaßnahmen, da die Tiere nicht nur für das arktische Ökosystem, sondern auch für indigene Gemeinschaften von zentraler Bedeutung sind. Wiederkehrende Hitzewellen wie in Finnland verschärfen die Situation zusätzlich, da Rentiere ihre Körpertemperatur nicht regulieren können und teilweise an Überhitzung sterben.

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