Bazaar
Fatal: Fast 200 Meeresschildkröten verheddern sich in Müllberg | The Weather Channel
Advertisement
Advertisement

Umwelt

Fatal: Fast 200 Meeresschildkröten verheddern sich in Müllberg

Meeresschildkröte im Plastik GettyImages
Immer wieder sterben Schildkröten durch Plastikmüll - jetzt verhedderten sich Dutzende Tiere vor der Küste von Cox's Bazar in Bangladesch (Symbolbild)
(GettyImages)

Helfer haben rund 160 Meeresschildkröten, verheddert in Plastikmüll, gerettet, einige von ihnen schwer verletzt. Für etwa 30 Tiere kam jede Hilfe zu spät.

Die Oliv-Bastardschildkröten wurden am Wochenende in Unmengen von Plastikflaschen, Fischernetzen, Bojen und anderen Trümmern am Strand von Cox‘s Bazar in Bangladesch angespült, einem der längsten Strände der Welt, wie unter anderem das Portal NDTV.com am Mittwoch berichtete.

Mindestens 30 Tiere starben

Die Helfer konnten rund 160 Tiere retten und entließen sie zurück in den Golf von Bengalen. Einige kehrten allerdings zurück an den Strand, der sich über 120 Kilometer erstreckt. Offenbar waren sie zu schwach. Etwa 30 konnten nur noch tot geborgen werden und wurden im Sand begraben.

„Das ist beispiellos“

Noch nie habe er gesehen, dass so viele verletzte Schildkröten angeschwemmt wurden, sagte Nazmul Huda, stellvertretender Direktor der örtlichen Umweltabteilung. „Das ist beispiellos.“

Geschätzt handelte es sich um 50 Tonnen Abfall, in dem sich die Tiere verfingen. In einem 10-Kilometer-Radius trieb der Müll nach Unwettern entlang der Küste.

Gliedmaßen abgeschnitten

„Wir haben eine 40-Kilogramm-Schildkröte lebend gerettet. Sie hatte sich in Plastiknetzen verfangen und hatte keine Beine“, sagte Asaduzzaman Sayem von der lokalen Naturschutzgruppe Darianagar Green Boys. Einigen Schildkröten seien Gliedmaßen oder der Kopf gefehlt.

Advertisement

Bangladeschs führender Schildkrötenexperte Shahriar Caesar Rahman von der NGO Creative Conservation Alliance sagte, die Tiere seien „stark gestresst“ gewesen. Möglicherweise würden sie auch nach der Befreiung aus dem Abfall noch sterben.

Schildkröten-Fachmann fordert Rettungseinrichtung

„Einheimische Freiwillige versuchen ihr Bestes, um sie im Meer zu entlassen. Aber angesichts der Verletzungen dieser Schildkröten ist es unwahrscheinlich, dass sie überleben werden“, sagte er der Nachrichtenagentur AFP. Daher sei die beste langfristige Lösung die Einrichtung einer Rettungs- und Rehabilitationseinrichtung für diese Schildkröten in Cox's Bazar.

Die Regierung untersucht derzeit, warum die Schildkröten an Land kamen. Zwei Kadaver wurden zur Untersuchung an eine staatliche Universität geschickt.

Sorge, dass selbes Schicksal noch vielen Tieren blüht

Rahman vermutet, dass sich die Schildkröten in dem massiven Plastikmüllberg im Meer verhedderten und mit ihm an die Küste geschwemmt wurden.

„Wenn wir langfristig die Verschmutzung im Golf von Bengalen nicht in den Griff bekommen, werden viele dieser Meerestiere ein ähnliches Schicksal erleiden“, sagte er.

Wenngleich die Oliv-Bastardschildkröten weltweit häufiger als andere Meeresschildkröten vorkommen, nimmt ihre Zahl ab.

Lesen Sie auch: Fatale Verwechslung: Plastik riecht für Schildkröten wie ein Beutetier

Advertisement
Hidden Weather Icon Masks
Hidden Weather Icon Symbols