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Enzian und Edelweiß: Fast jede zweite Gebirgspflanze in Deutschland ist gefährdet
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Umwelt

Enzian und Edelweiß: Fast jede zweite Gebirgspflanze in Deutschland ist gefährdet


ARCHIV - 02.07.2018, Bayern, Jachenau: Gelber Enzian bl¸ht auf einer Wiese in der N‰he der Bichler Alm. (zu dpa ´Fast jede zweite Gebirgspflanze in Deutschland ist gef‰hrdetª) Foto: Angelika Warmuth/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Typische Alpenpflanze: Der gelbe Enzian ist wie Edelweiß vom Aussterben bedroht.
( Angelika Warmuth/dpa )

Fast jede zweite Farn- und Blütenpflanze in deutschen Gebirgsregionen ist gefährdet. Die Bundesregierung rechnet damit, dass der Klimawandel die Pflanzen in subalpinen und alpinen Lagen unter Druck setzen wird - bereits jetzt ist zu beobachten, dass Arten in höhere Lagen abwandern, wo es kühler ist. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Grünen im Bundestag zurück, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

46 Prozent der heimischen Gebirgspflanzen stehen auf Roter Liste

Von den 420 heimischen Farn -und Blütenpflanzen in subalpinen und alpinen Lagen stünden 193, also 46 Prozent, auf der aktuellen Roten Liste, schreibt das Ministerium. Das heißt, diese Pflanzen sind
ausgestorben oder nicht mehr zu finden, bestandsgefährdet oder extrem selten.

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In den vergangenen 20 bis 25 Jahren habe sich der Gefährdungsstatus bei 30 Arten verbessert und bei 82 Arten verschlechtert.

Abwanderung in höhere Lagen

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Untersuchungen in den Alpen und anderen Gebirgen weltweit zeigten bereits "Arealverschiebungen" von Pflanzenarten in den Höhenlagen, heißt es weiter. Arten tieferer Lagen breiteten sich in höhere Lagen aus, wodurch sich die Konkurrenzverhältnisse änderten.

Landnutzung und Düngung

Bisher zeige die Rote Liste "noch kein deutliches Klimasignal", schreibt das Ministerium, im Schnitt seien die Anteile der zurückgehenden Arten bei wärmeliebenden höher als bei kälteliebenden. Es sei davon auszugehen, dass andere Faktoren wie etwa Landnutzung und Düngung sich bisher stärker auswirkten. "Trotzdem ist davon auszugehen, dass die Auswirkungen auf die Bestandssituation und Verbreitung der Pflanzenarten in den kommenden Jahrzehnten eine zunehmende Rolle spielen wird."

Enzian und Edelweiß vom Aussterben bedroht

Die naturschutzpolitische Sprecherin der Grünen im Bundestag, Steffi Lemke sagte : "Ob Enzian, Edelweiß oder rote Kohlröschen – zahlreiche Gebirgspflanzen sind vom Aussterben bedroht." Die Klimakrise verschärfe die Lage weiter. "Klar ist, dass uns ein dramatischer Verlust an kälteliebenden Gebirgspflanzen droht." Deutschland müsse wirksamen Klimaschutz umsetzen, auch um unsere Natur und Lebensgrundlagen zu bewahren.

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