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Nasa-Bilder zeigen: So sieht das Braunkohle-Revier nicht mehr aus | Weather.com
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Umwelt

Nasa-Bilder zeigen: So sieht das Braunkohle-Revier nicht mehr aus

View from Lake Zwenkauer See in the south of Leipzig with wonderful blue waters
Der Zwenkauer See im Süden von Leipzig wurde 1999 geschlossen, um aus ihm einen 10 Quadratkilometer großen Grubensee zu schaffen.
(Getty Images)

Interessant, wie aus einem Bergwerk ein Erholungsgebiet entstehen kann. So handhabt es auch Mitteldeutschland, indem Braunkohletagebaue aus dem letzten Jahrhundert mit Wasser gefüllt und so zu einem Freizeitort gestaltet werden. Die US-Raumfahrtbehörde Nasa hat Satellitenaufnahmen veröffentlicht, die die Veränderungen im Gebiet um Leipzig über drei Jahrzehnte zeigen.

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Im 19. Jahrhundert waren die Tagebaue in Deutschland klein. Im Zuge des technischen Fortschritts wurden die Gruben größer, worunter die umliegende Natur leiden musste. Durch den Braunkohleabbau wurden etwa 1770 Quadratkilometer der Landschaft zerstört, was zur Umsiedlung der Bewohner und zu erhöhten Treibhausgasemissionen führte.

In den 1990er-Jahren wurden die Tagebaue aufgrund der öffentlichen Besorgnis und dem Aufkommen anderer Energiequellen schließlich geschlossen. Bergleute, Kommunalverwaltungen, Naturschützer und Wasserexperten arbeiteten daraufhin zusammen, um die Gruben in Erholungsgebiete für Menschen zu verwandeln und Lebensräume für Tiere zu schaffen.

140 Braunkohlegruben wurden zu künstlichen Seen

Die Braunkohlegruben wurden mit Wasser aufgefüllt, das oft aus nahegelegenen Flüssen, Grundwasserrückstau oder aus Entwässerungsmaßnahmen anderer noch aktiver Minen kam. Insgesamt wurden in Mitteldeutschland mindestens 140 Braunkohlegruben geflutet, um künstliche Seen zu schaffen.

Hier handelt es sich um die Region um Leipzig am 29. April 1987.
(NASA Earth Observatory/Lauren Dauphin)
So sieht die Gegend heute aus. Die Aufnahmen entstanden am 23. April 2020.
(NASA Earth Observatory/Lauren Dauphin)
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Auf den Satellitenaufnahmen der Nasa ist zuerst das Gebiet um Leipzig am 29. April 1987 zu sehen. Das untere Bild wurde am 23. April 2020 aufgenommen. Es ist deutlich erkennbar, dass im Laufe der drei Jahrzehnte mehrere Seen entstanden sind. Die Aufnahmen enthalten rote und Nahinfrarot erkennbare Farben, um die verschiedenen Komponenten der Landschaft zu unterscheiden. Die Vegetation ist rot, städtische Gebiete hellbraun bis grau.

Weitere Flutungen von Tagebauen geplant

Der Geiseltalsee im Westen des Gebiets war ebenso einst ein Tagebau, der 1993 geschlossen wurde. Heute ist er der größte künstliche See Deutschlands und über 18 Quadratkilometer groß. Auf den Hängen des Sees wurde außerdem ein Weinberg hergerichtet, wo die Weinreben gedeihen können. Im Sommer wird das Sonnenlicht durch den See zu den Reben reflektiert, im Winter schützt sie die Feuchtigkeit um den See vor Frost.

Auch der Zwenkauer See im Süden von Leipzig wurde 1999 geschlossen, um aus ihm einen 10 Quadratkilometer großen Grubensee zu schaffen. In Zukunft sollen weitere Seen entstehen. Besonders im Neuseenland im Süden der Stadt haben die Verwalter in den kommenden Jahrzehnten vor, 20 Gruben zu fluten, indem die Seen mit nahen gelegenen Flüssen verbunden werden. Dadurch entsteht ein über 200 Kilometer langes Gewässernetz.

Hier wird die heutige Gegend in natürlichen Farben gezeigt.
(NASA Earth Observatory/Lauren Dauphin)

Quelle: NASA Earth Observatory

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