Massive Schäden durch Borkenkäfer - Kühles Wetter lässt Förster hoffen | The Weather Channel
Advertisement
Advertisement

Massive Schäden durch Borkenkäfer - Kühles Wetter lässt Förster hoffen

Ein Borkenkäfer kriecht über eine befallene Fichte, aufgenommen im Rossauer Wald nahe Mittweida (Sachsen).
Sie sehen possierlich aus - doch für Bäume sind Borkenkäfer tödlich
(dpa)

Das trockene Wetter der vergangenen Jahre in vielen Landesteilen hat den Borkenkäfer aufleben lassen. In Nordrhein-Westfalen hat er seit 2018 fast ein Drittel des Fichtenbestands in NRW zerstört – in Brandenburg und Sachsen sogar mehr als ein Drittel.

Nun hoffen Forstexperten auf eine leichte Entspannung. „Die Startvoraussetzungen dafür sind in diesem Jahr etwas besser - aber es besteht noch lange kein Grund zum Jubeln“, sagte der Sprecher des Landesbetriebs Wald und Holz in Nordrhein-Westfalen, Michael Blaschke, der Deutschen Presse-Agentur. „Zurzeit lässt uns der Borkenkäfer zum Glück noch in Ruhe.“

Borkenkäfer aktiv ab 16,5 Grad

Da es in den vergangenen Wochen viel Regen und überwiegend kühle Temperaturen gegeben habe, seien die Bodenschichten gut durchfeuchtet. Der Schädling werde erst aktiv, wenn die Tagestemperaturen über einen längeren Zeitraum kontinuierlich über 16,5 Grad lägen. Die paar warmen Tage vor Ostern hätten nicht ausgereicht, um ihn aus der Winterruhe zu wecken.

Je länger es kühl bleibt, desto besser

„Je später die Käfer in ihre Saison starten, desto kürzer fällt sie aus - dann können sie in diesem Jahr vielleicht nur ein oder zwei statt drei Generationen bilden“, erläuterte Blaschke. „Je länger es kühl bleibt, desto besser.“

Advertisement

Durch die Frostperioden seien wahrscheinlich zumindest die Tiere, die im Larvenstadium überwintert haben, abgestorben. „Allerdings überwintert immer noch eine irre Menge an erwachsenen Borkenkäfern - und wenn die loslegen, wird es gefährlich.“

Wetter der kommenden Wochen entscheidend

Entscheidend für die Entwicklung in diesem Jahr sei vor allem das Wetter in den nächsten Wochen. „Der Regen ist einer der Hauptfaktoren“, sagte Blaschke. Bei genügend Nässe könnten die Fichten Harz produzieren, der sie gegen Käferfraß schütze. „Wenn es ein Frühling mit normaler Feuchtigkeit wird, kann es glimpflicher ausgehen.“ Sollte es dagegen demnächst eine längere Trockenphase geben, werde der Wasservorrat der Bäume gleich wieder aufgebraucht und die Käfer hätten leichtes Spiel.

Große Waldflächen zerstört

In den vergangenen Jahren haben Dürre und infolgedessen eine massenhafte Vermehrung von Borkenkäfern große Waldflächen zerstört, vor allem Fichten. Seit Beginn der Käferplage im Frühjahr 2018 sind in Nordrhein-Westfalen bei dieser Baumart nach dem jüngsten Waldzustandsbericht der Landesregierung 31,5 Millionen Kubikmeter Schadholz angefallen. Massive Schäden werden auch aus Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Sachsen gemeldet, die in den vergangenen Jahren besonders stark von Dürre betroffen waren.

Wetternachrichten:

Neue Woche: Polarluft macht sich breit und bringt nochmal Schnee

Advertisement