Mitmach-Projekt für die Forschung: Tausende Teebeutel werden verbuddelt | The Weather Channel
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Mitmach-Projekt für die Forschung: Tausende Teebeutel werden verbuddelt

14.07.2020, Berlin: Gerd Müller (CSU), Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, zeigt einen Teebeutel, der unter Einhaltung der Menschenrechte hergestellt wurde und nach Müllers Angaben in der Herstellung nur minimal teurer ist. Müller und Bundesarbeitsminister Heil wollen Unternehmen noch in dieser Legislaturperiode mit einem Gesetz zur Einhaltung von Menschenrechten in den Lieferketten verpflichten. Foto: Michael Kappeler/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Ein Teebeutel ist vielseitig verwendbar
(Michael Kappeler/dpa)

An bis zu 9000 Stellen in Deutschland werden seit Freitag Teebeutel verbuddelt - im Dienst der Bodenforschung. Die genormten Beutel sollen für drei Monate im Erdreich verbleiben, wie die Organisatoren am Freitag mitteilten. Die bei der anschließenden Analyse gesammelten Daten sollen demnach in nationale und internationale Forschungsprojekte zur nachhaltigen Bodennutzung einfließen.

Auch Schulklassen beteiligt

An der Aktion beteiligen sich den Angaben zufolge interessierte Einzelpersonen, aber auch Familien und 300 Schulklassen. Die „Expedition Erdreich“ wird vom BonaRes-Zentrum für Bodenforschung und vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung in Halle wissenschaftlich begleitet.

Indikator für biologische Aktivität im Boden

Das Herzstück der Aktion ist die sogenannte Tea-Bag-Index-Methode. Mit dem wissenschaftlich anerkannten Verfahren kann bestimmt werden, wie schnell Bodenorganismen Pflanzenreste abbauen. Dazu wird pflanzliches Material, in diesem Fall Grün- und Rooibos-Tee, gewogen, drei Monate lang im Boden vergraben und nach dem Ausgraben erneut gewogen. Aus dem Gewichtsunterschied zwischen Start- und Endgewicht der Teebeutel lässt sich der Tea-Bag-Index berechnen. Dieser wird als Indikator für die biologische Aktivität im Boden genutzt.

Schweiz Baumwollunterhosen

Ein ähnliches Experiment hat Anfang des Monats in der Schweiz begonnen. Dort verschickt eine staatliche Forschungsstelle 2000 Baumwollunterhosen an Gartenbesitzer und Bauern zur Untersuchung der Bodenqualität. Die Studienteilnehmer erhalten jeweils zwei Stück, die im Boden vergraben werden. Danach wird untersucht, wie stark die Textilien von winzigen Lebewesen zersetzt wurden.

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